
Beim Weltcup-Skispringen in Ljubno, Slowenien, kam es am 15. Februar 2025 zu einem erschütternden Vorfall. Thea Minyan Bjoerseth, die 21-jährige norwegische Skispringerin, lieferte im ersten Durchgang eine beeindruckende Leistung ab und erzielte mit 97 Metern einen Schanzenrekord. Doch im zweiten Durchgang passierte das Unvorstellbare: Nach einer unsicheren Landung stürzte sie und schlug mit Kopf und Gesicht hart auf den Schnee, was zu einem dramatischen Zwischenfall führte. Bjoerseth überschlug sich mehrfach und blieb reglos im Auslauf der Schanze liegen, während die Rettungskräfte sofort zur Hilfe eilten und sie medizinisch versorgten.
Nationaltrainer Christian Meyer bestätigte später, dass Bjoerseth schmerzhafte Verletzungen am linken Knie und Ellenbogen erlitt. Sie wurde nach mehreren Minuten der Betreuung schließlich mit einer Trage abtransportiert und ins Krankenhaus gebracht. Ein Röntgenbild in Ljubljana soll Klarheit über die Schwere ihrer Verletzungen bringen. Der Vorfall überschattete jedoch die sportlichen Ergebnisse, da Bjoerseth trotz des Sturzes einen beeindruckenden Sprung von 94,5 Metern im zweiten Versuch hatte, was sie in die Platzierungen beförderte, auch wenn sie letztlich nur den dritten Platz belegte.
Das Podest und die anschließenden Reaktionen
Die zweite Position sicherte sich Selina Freitag aus Oberwiesenthal, die mit einer Gesamtpunktzahl von 240,6 Punkten und Sprüngen von 89 und 94,5 Metern glänzte. Freitag hat hohe Ambitionen auf eine Medaille bei den bevorstehenden Weltmeisterschaften in Trondheim, die am 26. Februar beginnen. Nika Prevc aus Slowenien gewann das Springen mit einer Gesamtpunktzahl von 280 Punkten und zusätzlichen Sprüngen von 90,5 und 95 Metern, womit sie ihre Führung im Gesamtweltcup weiter ausbaute.
Das sportliche Ergebnis trat jedoch in den Hintergrund. Katharina Schmid von Deutschland äußerte sich betroffen über den Sturz von Bjoerseth und zeigte sich besorgt um ihre Kollegin. Luisa Görlich feierte ebenfalls ein Comeback: Sie landete auf Platz 13, weniger als ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss.
Die verletzungsanfällige Disziplin
Der schwere Sturz von Bjoerseth wirft erneut ein Licht auf die Risiken im Skispringen. Laut einer Studie aus Norwegen, an der Oleane Marthea Rebne Stenseth beteiligt ist, gilt das Skispringen zwar als gefährlich und verletzungsanfällig, hat im Vergleich zu anderen Skisportarten wie Ski Alpin oder Snowboard die niedrigste Verletzungsrate. Die Studie zeigt, dass von 67 befragten Athletinnen 10 eine Verletzungsdiagnose erhielten, was insgesamt 17 Verletzungen ergibt. Die meisten dieser Verletzungen traten während des Wettkampfs auf, wobei zwei Drittel aus Stürzen beim Telemark resultierten.
In Anbetracht der bevorstehenden Weltmeisterschaften bleibt abzuwarten, wie sich die Verletzung von Bjoerseth auf das norwegische Team und den Wettbewerb insgesamt auswirken wird. Für die Athletinnen, die bereits mit Belastungen und Druck kämpfen, sind solche Vorfälle eine ständige Erinnerung an die Gefahren, die mit diesem spektakulären, aber gefährlichen Sport verbunden sind.