
Ein schwerer Unfall ereignete sich am 16. Januar 2025 nahe Dachau, als ein 43-jähriger Mann von einer S-Bahn erfasst wurde. Während er auf den Gleisen in Richtung München spazierte, kam es zu der Kollision, die von dem Lokführer trotz Anstrengungen nicht mehr rechtzeitig gestoppt werden konnte. Der Mann erlitt einen offenen Armbruch und musste umgehend operiert werden. Glücklicherweise gab es unter den rund 130 Fahrgästen im Zug keine Verletzten. Die Bundespolizei berichtete von erheblichen Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Die Strecke war für fast zwei Stunden gesperrt, was zu zahlreichen Zugausfällen im Fern- und Regionalverkehr, insbesondere in Richtung Ingolstadt, führte.
Gegen den verletzten Mann wird aufgrund des Verdachts auf eine gefährliche Störung des Bahnverkehrs ermittelt. Die Ermittlungen haben ergeben, dass er ortsunkundig war, was möglicherweise erklären könnte, weshalb er sich auf den Gleisen aufhielt. Eine Blutentnahme wurde durchgeführt, um einen Alkoholtest durchzuführen, dessen Ergebnisse derzeit noch ausstehen. Solche Vorfälle werfen ein Licht auf die Sicherheitslage im Schienenverkehr und die Herausforderungen, die mit der Sicherheit im Betrieb verbunden sind.
Sicherheitslage im Schienenverkehr
Die Sicherheit im Schienenverkehr hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Statistische Erhebungen zeigen, dass in Deutschland im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls im Schienenverkehr gering ist. Von 2012 bis 2021 kam es in Deutschland pro 1 Milliarde Personenkilometer zu lediglich 0,02 Todesopfern. Das im Straßenverkehr hingegen liegt dieser Wert bei 2,6 Opfern pro 1 Milliarde Personenkilometer.
Dennoch bleibt das Gefährdungspotenzial bei Eisenbahnunfällen hoch. Aufgrund der großen Masse und der höheren Geschwindigkeiten müssen lange Bremswege in Kauf genommen werden. Der zuverlässige Betrieb erfordert extensive Sicherheitsmaßnahmen, die sowohl aktive als auch passive Elemente umfassen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Organisation der Eisenbahnunternehmen, da organisatorische Schwächen häufig zu größeren Unglücken führen.
Fahrgastinfos und Verkehrseinschränkungen
Die aktuellen Ereignisse hatten auch Auswirkungen auf den Fahrplan. Reisende sollten sich vor Reiseantritt über mögliche Änderungen und Verbindungseinschränkungen informieren. Die Empfehlung lautet, die Website der Bahn sowie die DB Navigator App zu konsultieren oder telefonisch Kontakt mit dem Kundenservice aufzunehmen. Besonders betroffen sind diverse Verbindungen in der Region, wie die S 1, die zwischen Meißen Triebischtal und Bad Schandau sowie die S 2 zwischen Dresden Flughafen und Pirna. Hier sind zahlreiche Züge entfallen oder durch Busse ersetzt worden.
Die detaillierte Planung der Fahrten kann hier eingesehen werden: aktuelle Meldungen zur Verspätung.
In Anbetracht der Risiken im Schienenverkehr bleibt es wichtig, dass sowohl Reisende als auch Bahnbetreiber aufmerksam bleiben und Sicherheitsvorkehrungen ernst nehmen, um das hohe Sicherheitsniveau im deutschen Schienenverkehr zu erhalten. In den kommenden Wochen werden die Ermittlungen zum Vorfall bei Dachau weitergeführt, um alle Umstände des Unfalls zu klären.