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Sturm enthüllt geheimes Schiffswrack: Experten auf der Spur der Geschichte!

Stürme auf Sylt haben ein historisches Schiffswrack freigelegt. Experten untersuchen die Holzbohlen mit 3D-Technik, um das Alter und den Schiffstyp zu bestimmen. Entdecken Sie die maritime Geschichte der Region!

Stürmisches Wetter auf der Nordseeinsel Sylt hat zu einem bemerkenswerten archäologischen Fund geführt. Wie die Mopo berichtet, wurden Holzbohlen eines vermutlich historischen Schiffs freigelegt, die nur bei Ebbe sichtbar sind und in einigen Bereichen mit runden Holzstücken verbunden sind. Der Entdecker, Bo von Dünenstrauss, ein Sylter Künstler, stieß am Sonntagabend auf diese Überreste. Moderate Witterungsänderungen lassen vermuten, dass einige Teile des Wracks, die noch vor zwei Tagen gut zu sehen waren, mittlerweile wieder von Sand bedeckt sind.

Experten des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein wurden sofort auf den Fund aufmerksam. Sie planen, in der kommenden Woche mithilfe modernster 3D-Technik die Holzbohlen zu vermessen und zu untersuchen, um mehr über den Schiffstyp und das Alter der Überreste zu erfahren. Solche Funde sind in dieser Region nicht außergewöhnlich, da im nordfriesischen Wattenmeer regelmäßig Teile alter Schiffswracks an die Oberfläche gelangen.

Historische Kontexte und Verborgene Geschichten

Bereits seit dem frühen 17. Jahrhundert gibt es im Nordfriesischen Wattenmeer zahllose Strandungsberichte. Für den Zeitraum vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert liegen laut Angaben des Archäologischen Landesamtes knapp 900 solcher Berichte vor, die eindrücklich die Vergangenheit der Navigation in diesen Gewässern dokumentieren. Starke Westwinde können besonders gefährliche Bedingungen schaffen, die schon früh zu einem eigenen Wirtschaftszweig für Bergungen und Rettungen führten.

Zuletzt wurde 2016 an der Hörnumer Odde ein Schiffswrack aus etwa 1690 entdeckt, gefolgt von weiteren Funden in den Jahren 2017 und 2021, als das Wrack der spanischen Dreimastbark Ulpiano, die 1870 havariert war, Schlagzeilen machte. Die NDR dokumentiert diese historischen Entdeckungen, die nicht nur das maritime Erbe der Region betreffen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse über die Schiffbaukunst vergangener Jahrhunderte liefern.

Einblicke in die Schiffsarchäologie

Neben den aktuellen Entwicklungen zur Untersuchung des neuen Wracks ist es interessant, den Umgang mit historischen Schiffswracks im schleswig-holsteinischen Wattenmeer zu betrachten. Zwischen 2016 und 2020 wurden durch Küstenerosion vier neue Wracks entdeckt, und im Jahr 2022 kamen zwei weitere hinzu. Diese Wracks, die sich durch bemerkenswerte Konstruktionsmerkmale auszeichnen, bieten tiefere Einblicke in maritime Traditionen und Schiffsbaupraktiken. Besonders auffällig ist die Anwendung der Doppelplankentechnik, die für den niederländischen Schiffsdesign typisch ist, und die bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann.

Die Academia hebt hervor, dass die Einbindung lokaler Bürger in die archäologische Forschung von großer Bedeutung ist. Diese Zusammenarbeit fördert nicht nur das Wissen über das kulturelle Erbe, sondern ermöglicht auch den Wissenschaftlern, auf lokale Kenntnisse und logistische Unterstützung zurückzugreifen.

Die aktuell wieder entdeckten Holzbohlen am Sylter Strand bieten somit nicht nur die Möglichkeit, ein verlorenes Stück Schiffbaugeschichte zu erforschen, sondern stehen auch symbolisch für die ständige Wechselwirkung zwischen Natur und Mensch, die diesen faszinierenden Küstenraum prägt.

Referenz 1
www.mopo.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
www.academia.edu
Quellen gesamt
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