
Im Dezember 2023 wurde Professor Joachim Thiery erneut zum Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gewählt. Diese Wiederwahl ist nicht nur eine persönliche Bestätigung, sondern wird auch als Anerkennung der Leistungen des gesamten Dekanats gesehen. Im Oktober 2024 erhielt Thiery zudem die Bestätigung durch den Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) als Vorstand für Forschung und Lehre am Campus Kiel.
Thiery plant, den „Kieler Weg“ der Präzisionsmedizin in der Forschung über die nächsten fünf Jahre fortzuführen. „Präzisionsmedizin – Forschen, Heilen, Verstehen“ ist zugleich der patientenorientierte Schwerpunkt der Medizinischen Fakultät, der seit 2022 entwickelt wird, um die digitale Transformation im medizinischen Bereich zu fördern. Im Zuge dieses Ansatzes sieht Thiery die Integration moderner Technologien, darunter Virtual Reality, Künstliche Intelligenz und Telemedizin, als essenziell an.
Ziele und Herausforderungen der Fakultät
Professor Markus Hundt, CAU-Vizepräsident, gratulierte Thiery zur Wiederwahl und hob die zahlreichen Erfolge hervor. Auch Professor Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, betonte die Bedeutung von Thierys wissenschaftlicher Erfahrung bei der Fortsetzung bewährter Initiativen. In seiner neuen Amtszeit möchte Thiery das Vertrauen in die medizinische Wissenschaft durch Transparenz und Kommunikation stärken.
Ein Hauptanliegen ist die Schaffung besserer Bedingungen für die medizinische Forschung und Lehre. Dazu gehört auch der geplante Bau eines neuen Lehrgebäudes. Eine der Herausforderungen, die sich dabei stellt, ist die Anwendung moderner Innovationen wie Biologika, zellbasierte Therapien und Künstliche Intelligenz in der Diagnostik. Die Fakultät plant auch, ein neues Institut für translationale Medizinethik zu gründen, das eine Schlüsselrolle in der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses spielen soll.
Forschungsprofil und Internationale Kooperationen
Aktuell studieren etwa 2.100 Studierende an der Medizinischen Fakultät, von denen 68 Prozent Frauen sind. Dies steht im Zusammenhang mit dem Bestreben der Fakultät, die Diversität in der Lehre zu fördern. Über 40 neue Professoren wurden seit 2020 berufen, darunter viele Frauen in leitenden Funktionen. Rund 27 Prozent der Professoren sind Frauen.
Die Fakultät verfolgt nicht nur nationale, sondern auch internationale Kooperationen, darunter Abkommen mit Institutionen in Tokio und der Universität Kairo. Weitere Vereinbarungen mit Ländern wie Litauen, Dänemark, Kalifornien und Israel sind in der Planung. Ziel ist die Steigerung der Effizienz in den Bereichen Entzündung, Neurowissenschaften, Onkologie und Medizintechnik.
Zusätzlich hat die Medizinische Fakultät ihren Forschungsschwerpunkt „Digitale Medizin“ seit 2016 weiterentwickelt. Diese Initiative beinhaltet innovative Ansätze und ist eng verknüpft mit den strategischen Zielen der Universität Bern, die eine enge Zusammenarbeit mit führenden medizinischen Einrichtungen in der Schweiz anstrebt. Neue Technologien, die Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzen, revolutionieren dabei die Analyse großer Datenmengen in der biomedizinischen Forschung und Aufbereitung.
Die Integration von digitalen Lösungen wird dabei sowohl mit nationalen Initiativen als auch mit internationalen Standards eng abgestimmt. Datenschutz und ethische Verantwortung bleiben dabei entscheidende Herausforderungen, die es zu berücksichtigen gilt. Die Fortschritte in der digitalen Medizin versprechen nicht nur eine verbesserte Diagnostik, sondern auch eine personalisierte Patientenversorgung, die stetig im Fokus der Forschung und Lehre steht.