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Von Peenemünde zum Mond: Wernher von Brauns umstrittener Weg

Am 28. Februar 2025 beleuchtet unser Artikel die Schlüsselrollen von Wernher von Braun und Walter Dornberger in der Raketentechnologie des Dritten Reiches und deren Nachwirkungen bis zur NASA. Entdecken Sie die Verknüpfungen zwischen Kriegstechnologie und Raumfahrt.

Wernher von Braun und Walter Dornberger sind zentrale Figuren in der Entwicklung der Raketentechnologie, die im Dritten Reich ihren Anfang nahm. Ab 1939 arbeiteten sie am Aggregat 4 (A4), das später als Vergeltungswaffe 2 (V2) bekannt wurde. Dabei spielte die V1, der erste Marschflugkörper, eine wichtige Rolle, der am 24. Dezember 1942 seinen ersten Test hatte. Die V1 hatte eine Länge von 7,74 Metern und eine explosive Sprengladung von 850 kg. Sie konnte sowohl von einer Startrampe als auch von Flugzeugen abgesetzt werden und war als schnellere, jedoch anfällige Waffe konzipiert.

Der letzte Einsatz der V1 fand am 5. Januar 1945 gegen London statt. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 650 km/h war sie jedoch für alliierte Jagdflugzeuge leicht angreifbar. Im Gegensatz dazu war die V2 eine fortschrittlichere Waffe, die jedoch nicht rechtzeitig vor Kriegsende einsatzbereit war. Pläne für die Amerika-Rakete (Aggregat 9/10), eine zweistufige Interkontinentalrakete mit einer Reichweite von 5.500 km sowie für eine bemannte Variante, die einem Piloten per Schleudersitz das Aussteigen ermöglichen sollte, wurden ebenfalls ausgearbeitet.

Vom Dritten Reich zur NASA

Wernher von Braun, der 1932 von der Reichswehr als Chef der Raketenentwicklung eingestellt worden war, wurde 1937 technischer Leiter in Peenemünde, wo er wesentlich zur Entwicklung der V2-Rakete beitrug. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Häftlinge aus Konzentrationslagern bei der Herstellung der V2-Raketen eingesetzt wurden, wobei viele unter den unmenschlichen Bedingungen starben. Über seine Rolle in diesen Verbrechen äußerte sich von Braun nie öffentlich. Dennoch wurde er nach dem Krieg mit seinem Team von den USA gefangen genommen und in die Vereinigten Staaten gebracht, um an Raketenprojekten zu arbeiten. Hier wurden von Braun und seine Mitarbeiter ein Teil der NASA und trugen zur Entwicklung der Saturn-Raketen bei, die die Apollo-11-Mission zum Mond ermöglichten.

Die Saturn-V-Rakete, unter von Brauns Leitung konzipiert, spielte eine entscheidende Rolle bei der Mondlandung des Neil Armstrong am 21. Juli 1969. Von Braun selbst betrachtete dieses Ereignis als die Erfüllung eines Lebensziels. Sein gutes Auftreten und die öffentliche Begeisterung für die Mondmission standen im Kontrast zu seiner dunklen Vergangenheit im Nationalsozialismus, die der breite Öffentlichkeit weitgehend unbekannt war. Rainer Eisfeld mahnt jedoch an, dass die Freude über den Mondflug nicht das Leid vergessen lasse, das für diesen Erfolg auf der Erde verursacht wurde.

Die Kontroversen und das Erbe

In den Jahren nach der Mondlandung war von Braun ein prominentes Gesicht der amerikanischen Raumfahrt. 1960 wechselte er mit seinem Team von Peenemünde zur NASA und arbeitete im Auftrag von John F. Kennedy an der Mondrakete. Während seiner Karriere war er als technischer Direktor und Chefkonstrukteur für die Entwicklung der Mondrakete verantwortlich. Trotzdem blieben Fragen zu seiner Verantwortung während des Krieges bestehen. Viele Überlebende der Konzentrationslager kritisierten ihn scharf, und es gab sogar Pläne, ihn als Zeugen in den Dora-Prozess einzuladen, in dem ehemaliges Lagerpersonal wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt wurde.

Obwohl von Braun am 7. Februar 1969 im deutschen Generalkonsulat in New Orleans vernommen wurde, stritt er jede persönliche Verantwortung für die Zustände im Konzentrationslager Mittelbau-Dora ab. 1972 trat er aus der NASA aus und nahm eine Position als Vizepräsident bei Fairchild an. Er wurde mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik ausgezeichnet und starb 1977 in Alexandria, USA, an Krebs.

Das Gedächtnis an von Braun ist komplex. 2014 beschloss die letzte nach ihm benannte Schule in Deutschland, ihren Namen zu ändern, um nicht mit seinem fragwürdigen Erbe verbunden zu werden. Trotz seiner Verdienste in der Raumfahrt bleibt die Diskussion über die moralische Verantwortung, die mit seinen Erfolgen verbunden ist, weiterhin relevant.

compact-online berichtet, dass von Braun und Dornberger Schlüsselfiguren im Dritten Reich waren. Weitere Informationen finden sich auf deutschlandfunk.de, wo die Karriere von von Braun detailliert behandelt wird. Auch auf mdr.de wird seine Biografie und die historischen Zusammenhänge beleuchtet.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 2
www.deutschlandfunk.de
Referenz 3
www.mdr.de
Quellen gesamt
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