LondonYork

New Yorks City-Maut: Eine Revolution für Pendler oder Chaos für Taxis?

New York erhebt seit dem 5. Januar 2024 eine Maut für die Durchfahrt nach Manhattan. Ziel ist, Verkehrsstaus zu reduzieren und Einnahmen für die öffentliche Infrastruktur zu generieren.

Seit dem 5. Januar 2024 erhebt New York eine Maut für die Durchquerung von Manhattan südlich des Central Parks. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Plans zur Bekämpfung von Verkehrsstaus, die in der Stadt zu einem erheblichen Problem geworden sind. Die Maut beträgt während der Hauptverkehrszeit 9 Dollar pro Tag für Pkw und kleine Nutzfahrzeuge und wird in der Nacht auf 2,75 Dollar gesenkt. Auch Motorradfahrer müssen zahlen, konkret 4,50 Dollar pro Tag und 1,05 Dollar nachts. Für kleine Lastwagen und Busse liegt die Gebühr bei 14,40 Dollar, während große Lkw und Reisebusse 21,60 Dollar zahlen müssen. Diese Nachttarife betragen 3,60 Dollar und 5,40 Dollar, je nach Fahrzeugkategorie.

Die Einführung der Maut hat zu kontroversen Diskussionen geführt. Gegner argumentieren, dass insbesondere Taxifahrer und umliegende Gemeinden wirtschaftlich unter der Gebühr leiden könnten. Tatsächlich müssen auch Taxis zahlen: Hier sind es 0,75 Dollar pro Fahrt für gelbe und Boro-Taxis, unabhängig von der Tageszeit; größere Fahrzeuge haben eine Gebühr von 1,50 Dollar zu entrichten. Gouverneurin Kathy Hochul verteidigte die Maut und wies darauf hin, dass der Autoverkehr gravierende negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der New Yorker habe. Ursprünglich war eine Gebühr von 15 Dollar pro Tag geplant, die jedoch nach Protesten auf 9 Dollar gesenkt wurde.

Ziele der Maut

Die Einnahmen aus der Maut sollen in die U-Bahn-Infrastruktur investieren, um den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Nach Angaben von ZDF fahren täglich etwa 700.000 Fahrzeuge in das Mautgebiet in Manhattan ein. Hierbei ernüchtert die durchschnittliche Geschwindigkeit: Diese beträgt nur etwa 11 Kilometer pro Stunde, in manchen Stadtvierteln ist sie sogar noch niedriger.

All diese Zahlen und Maßnahmen weisen auf die Herausforderungen hin, die New York bei der Bewältigung von Verkehrsproblemen hat. Im Vergleich hierzu haben andere Städte weltweit ebenfalls Maßnahmen zum Verkehrsmanagement ergriffen. In Oslo und London gibt es ähnliche Modelle, um eine Überlastung durch Autoverkehr zu vermeiden. Außerdem lässt sich bemerkenswertes aus Städten wie Singapur lernen, die ein sehr effektives öffentliches Verkehrssystem etabliert haben, das auf attraktive Preise für Bus und Bahn setzt, wodurch die Nutzung dieser Verkehrsmittel gefördert wird.

Ein Vorbild aus Singapur

Singapur hat durch hohen Steuern auf Autos und ein ausgeklügeltes Road-Pricing-System von 1975 einen geringen Verkehr auf seinen Straßen. Dieses Modell könnte für andere Städte, einschließlich New York, als Inspirationsquelle dienen. In Singapur sind die Anzahl der zugelassenen Autos stark begrenzt und es gibt ein System namens „Certificate of Entitlement“ (COE), das den Besitz eines Nummernschildes regelt. Um die Anzahl der Fahrzeuge zu kontrollieren, ist der Besitz eines COE Voraussetzung, der bei öffentlicher Auktion ersteigert werden kann.

Die Maßnahmen in New York sind bei weitem nicht die ersten, die zur Verringerung des Verkehrs implementiert werden. Im Rahmen der Debatte wird klar, dass Lösungen wie die City-Maut nicht nur in den USA, sondern weltweit betrachtet werden müssen. Die Herausforderungen des urbanen Verkehrs sind global, und Städte müssen ihre Strategien anpassen und voneinander lernen. Die Zukunft des städtischen Verkehrs in New York bleibt ungewiss, aber die Einführung dieser Maut ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.br.de
Quellen gesamt
Web: 17Social: 176Foren: 31