
Der Goldpreis hat in den letzten Tagen einen Rekordwert erreicht, was auf die zunehmend aggressive Zollpolitik der USA zurückzuführen ist. Dies berichtet die Badische Neueste Nachrichten. Mit der Ankündigung eines umfangreichen Zollpakets durch US-Präsident Donald Trump sehen sich die Märkte einem erhöhten Spannungsfeld ausgesetzt. Gold gilt in derartigen unruhigen Zeiten als sicherer Hafen für Investoren, was sich in der hohen Nachfrage widerspiegelt.
In der Nacht auf Donnerstag stieg der Preis für eine Feinunze Gold an der Börse in London auf erstaunliche 3.167,84 US-Dollar. Der Goldkurs stabilisierte sich zuletzt leicht unter diesem Rekordwert. Im Jahr 2023 hat sich der Goldpreis um ein Fünftel erhöht, während er in den drei Jahren zuvor um nahezu die Hälfte gestiegen ist. Die Unsicherheiten durch geopolitische Konflikte und die US-Zollpolitik tragen wesentlich dazu bei, dass Investoren verstärkt auf Gold setzen.
Handelskonflikte und ihre Auswirkungen
Die aggressive Zollpolitik der USA umfasst unter anderem Strafzölle auf Einfuhren aus Kanada, Mexiko und China. Wie die Manager Magazin berichtet, sorgt dies nicht nur für Aufregung an den Märkten, sondern hat bereits zu spürbaren Verlusten im deutschen DAX geführt. Die Zölle schüren Ängste vor einem umfassenden Handelskrieg, steigender Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum.
Verschiedene Länder, einschließlich Kanada und China, haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt oder ergreifen Gegenmaßnahmen. Analysten von Citic Securities setzen darauf, dass diese erhöhte Risikoaversion an den Märkten weiterhin den Goldpreis nach oben treiben wird.
Gold als sicherer Hafen
Die Flucht der Investoren in sichere Anlagen zeigt sich nicht nur in den steigenden Goldpreisen, sondern auch in der Aufstockung der Goldreserven durch Zentralbanken weltweit. Zusätzlich haben Länder wie China, Russland, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Goldbestände erheblich erhöht. Gold wird traditionell als stabile Anlage in Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Instabilität angesehen.
Die Entwicklungen am Goldmarkt werden zudem durch den Transport von Gold aus asiatischen Handelszentren wie Dubai und Hongkong in die USA unterstützt. Bullionbanken reagieren auf die hohen Prämien der US-Goldfutures, um von den aktuell günstigen Gelegenheiten zu profitieren. J.P. Morgan hingegen warnt, dass vorübergehende fallende Aktienkurse den Goldpreis belasten könnten, sieht aber auch mittelfristig eine positive Entwicklung für Gold durch disruptive Zölle.
Die Märkte blicken nun gespannt auf die bevorstehenden US-Daten zu offenen Stellen und den ADP-Beschäftigungsbericht, um Entscheidungen über die künftige wirtschaftliche Lage zu treffen. Die Unsicherheiten bleiben hoch und die Investoren bleiben wachsam.