
Die „Devotional“-Tour von Depeche Mode, die 1993 stattfand, gilt als eine der berüchtigsten Konzerttourneen der Rockgeschichte. In den frühen 1990er-Jahren erlebte die Band schwierige Zeiten, die sich während dieser Tour intensiv zeigten. Laut RP Online war die Tour eine Kombination aus künstlerischem Ausdruck und persönlichen Herausforderungen für die Bandmitglieder.
Die Tour dauerte 14 Monate und unterstützte das achte Studioalbum „Songs of Faith and Devotion“, das im März 1993 veröffentlicht wurde. Sie begann mit einer elfwöchigen Europatournee, die Mitte Mai in Lille, Frankreich, startete und Ende Juli in London endete. Darauf folgte eine ausgedehnte Nordamerika-Runde, die im September 1993 in Quebec City begann und bis Anfang Dezember in Mexiko-Stadt endete, wie Wikipedia berichtet.
Persönliche Herausforderungen der Bandmitglieder
Die Bandmitglieder durchlebten während der Tour schwere Zeiten. Martin Gore hatte mit Alkoholproblemen zu kämpfen, während Andy Fletcher unter Depressionen litt. Sänger Dave Gahan verbrachte viel Zeit allein in seiner Garderobe, die opulent mit roten Wandteppichen dekoriert war und von Räucherstäbchen eingenebelt wurde. Seine Probleme mit Drogen, insbesondere Heroin, wurden während dieser Zeit deutlich.
Zusätzlich war Alan Wilder in eine Affäre mit der Sängerin der Vorgruppe verwickelt. Um den Herausforderungen der Band gerecht zu werden, wurde ein Psychologe engagiert, der wöchentlich 4000 Dollar für seine Dienste erhielt.
Die Tour selbst wurde von der Zeitschrift Q als „die debauchteste Rocktour aller Zeiten“ beschrieben, was die exzessiven Lebensstile und die Herausforderungen der Musiker widerspiegelt. Die Unterstützung des Albums setzte die Band im Jahr darauf mit der „Exotic Tour/Summer Tour ’94“ fort, die eine zusätzliche Nordamerika-Runde umfasste.
Tourdetails und Setlist
Die „Devotional“-Tour war bekannt für ihre beeindruckenden Live-Performances. Insgesamt wurden 50 Konzerte in den USA und Kanada gegeben. Höhepunkte der Setlist umfassten Klassiker wie „Personal Jesus“, „Enjoy the Silence“ und „Never Let Me Down Again“. Einige Konzerte, wie die in Barcelona, Liévin und Frankfurt, wurden gefilmt und später auf dem Video „Devotional“ veröffentlicht, das 2004 auf DVD neu herausgegeben wurde. Zudem erschien im Dezember 1993 das Live-Album „Songs of Faith and Devotion Live“, das einen Live-Duplikat des Studioalbums anbot.
Die Band, bestehend aus Dave Gahan, Martin Gore, Alan Wilder und Andy Fletcher, war auf dieser Tour besonders beeindruckend. Die Backing-Vocals wurden von Hildia Campbell und Samantha Smith unterstützt, und das technische Team unter der Leitung von Anton Corbijn sorgte für eine unvergessliche Bühnenshow.
Insgesamt hinterließ die „Devotional“-Tour einen bleibenden Eindruck nicht nur in der Musikwelt, sondern auch in der Kulturgeschichte der 90er Jahre. Trotz oder gerade wegen der Herausforderungen, die die Bandmitglieder durchlebten, wird diese Ära als emotional tiefgreifend und künstlerisch produktiv angesehen. Ein weiterer Nachsatz ist, dass die Herausforderungen, die die Musiker bewältigen mussten, letztlich Teil ihrer künstlerischen Identität wurden.