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Eutin im Aufruhr: Alte Mühle steht zum Verkauf – Bürgerbeteiligung gefordert!

Die Stadt Eutin plant den Verkauf der denkmalgeschützten Alten Mühle, da finanzielle Mittel für eine Sanierung fehlen. Am 26. Februar 2025 soll eine Einwohnerversammlung Ideen zur Nutzung sammeln.

Das denkmalgeschützte Gebäude der Alten Mühle in Eutin steht erneut im Zentrum öffentlicher Diskussionen. Die CDU-Fraktion hat den Vorschlag unterbreitet, die Mühle zu verkaufen, da die Stadt nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um notwendige Sanierungsarbeiten durchzuführen. Dies wurde in einer Sitzung des Stadtentwicklungs-ausschusses deutlich. Die Freien Wähler haben eine letztmalige Schonfrist gefordert und rufen die Bürger zur Ideenfindung für die zukünftige Nutzung der Mühle auf.

Am 26. Februar ist eine Einwohnerversammlung geplant, auf der die Bürger die Möglichkeit haben, ihre Meinungen und Vorschläge einzubringen. Sonja Wirges von den Freien Wählern betont, dass die Mühle vielen Bürgern ein wichtiges Anliegen ist, da sie im städtischen Besitz bleiben sollte. Elgin Lohse von der CDU äußerte, dass die Stadt erfreut wäre, die Schlossterrassen wieder in Betrieb zu nehmen.

Unterschiedliche Ansichten zur Zukunft der Mühle

Die Diskussionskultur ist vielfältig. Reinhard Sohns von den Grünen zeigt sich skeptisch gegenüber den Vorschlägen der Freien Wähler und hebt hervor, dass ein tragfähiges Konzept erforderlich sei, um Investitions- und Instandhaltungskosten für die Stadt zu vermeiden. Monika Obieray, ebenfalls von den Grünen, unterstützt die Idee der Bürgerbeteiligung, sieht jedoch Herausforderungen in der Umsetzung.

Uwe Tewes von der SPD lehnt den Verkauf der Mühle entschieden ab, während Marius Winkler von der FDP die Verkaufsidee unterstützt und dafür plädiert, eine teilweise öffentliche Zugänglichkeit, beispielsweise durch Gastronomie, zu ermöglichen. Ein Vorschlag umfasst auch die Attraktivitätssteigerung der Umgebung der Mühle für potenzielle Investoren.

Finanzielle Aspekte und Möglichkeiten

Ein Investor, Sven Oels, hatte 2022 einen Plan für die Errichtung von Ferienwohnungen hinter der Mühle vorgelegt, jedoch machte die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch. Stadtvertreter geben an, dass es unwahrscheinlich sei, den ursprünglichen Preis von 620.000 Euro bei einem möglichen Wiederverkauf zu erzielen. Im Falle eines Verkaufs müsste Eutin zudem Fördermittel zurückzahlen, die zur Finanzierung der Mühle verwendet wurden.

Die Ergebnisse der aktuellen Diskussionen sollen im Stadtentwicklungsausschuss weiter berücksichtigt werden. Der CDU-Antrag, die Mühle über ein Maklerbüro zum Verkauf anzubieten, findet Unterstützung durch Winkler und die Grünen. Das Schicksal der Alten Mühle und deren mögliche Veräußern wirft somit zentrale Fragen zur Erhaltung des kulturellen Erbes auf, die nicht nur politisch, sondern auch sozial von Relevanz sind.

In der allgemeinen Diskussion über kulturelles Erbe ist es wichtig, die soziale und politische Dimension in der Betrachtung zu integrieren. Der städtische Raum stellt einen fruchtbaren Kontext dar, um das Zusammenspiel zwischen Menschen, Orten und Objekten zu analysieren. Diese Betrachtungen sind entscheidend für die Entwicklung von Nutzungskonzepten, die sowohl den wirtschaftlichen Bedürfnissen als auch dem kulturellen Erbe Rechnung tragen können. Der Diskurs über die Mühle spiegelt damit breitere gesellschaftliche Herausforderungen wider, wie sie auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung um kulturelle Identität und Zugehörigkeit thematisiert werden (Technische Universität Berlin).

In Anbetracht der aktuellen Situation, in der Eutin nach Investoren sucht, die ein Nutzungskonzept ohne Kosten für die Stadt präsentieren können, bleibt abzuwarten, wie die Einwohnerversammlung am 26. Februar den Fortgang des Verfahrens beeinflussen wird (LN Online, SHZ).

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 2
www.shz.de
Referenz 3
www.tu.berlin
Quellen gesamt
Web: 6Social: 69Foren: 56