
Am 3. Februar 2025 hat Tennet den ersten von insgesamt 121 Strommasten für die neue Ostküstenleitung in der Nähe der A1 aufgestellt. Diese 380-kV-Stromtrasse wird dafür sorgen, dass Wind- und Solarenergie effizient vom Norden in den Süden Deutschlands transportiert werden kann. Ziel ist es, Netzüberlastungen zu vermeiden und ein vermehrtes Abstellen von Windenergieanlagen zu verhindern. Zunächst werden 16 Masten fertiggestellt; die umfassenden Bauarbeiten auf der Trasse in Ostholstein sollen ab Mitte 2025 beginnen.
Verbunden mit dem Thema Infrastruktur ist ebenfalls eine interessante Entwicklung an der Fehmarnsundbrücke. Der Förderverein für Heimatkunde und Landschaftspflege im Großenbroder Winkel hat ein altes Stück Seil von der Brücke erhalten. Seit Ende 2023 tauscht die Deutsche Bahn alle 80 Tragseile der ikonischen Brücke aus, die die Insel Fehmarn mit dem Festland verbindet. Das Seil wird in einer Ausstellung am Südstrandcenter präsentiert und gibt einen Einblick in die historisch-technische Entwicklung des Bauwerks.
Windwarnanlage schützt Verkehr
Die Fehmarnsundbrücke, die in etwa 25 Metern Höhe den Fehmarnsund überquert, ist nicht nur ein wichtiges Verkehrszeichen, sondern auch ein Ort, an dem besondere Windverhältnisse herrschen. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, ist seit 2009 eine Windwarnanlage in Betrieb. Diese besteht aus zwei Windmesseinrichtungen und variablen Verkehrszeichen, die bei bestimmten Windverhältnissen die zulässige Höchstgeschwindigkeit und sogar Verkehrssperrungen anzeigen können. Sogar bei Orkanbedingungen wird die Brücke für alle Fahrzeuge gesperrt.
Die Kriterien für die Regulierung des Verkehrs sind streng. Ab einer Windstärke von 9 bft (75 km/h) wird die Brücke für leere Lkw und Wohnwagen gesperrt. Fahrzeuge dürfen dann nur mit einer maximalen Geschwindigkeit von 60 km/h die Brücke passieren. Bei extremen Windverhältnissen über 12 bft (117 km/h) ist die Brücke für alle Fahrzeugarten nicht mehr passierbar, wobei jede Sperrung mindestens 20 Minuten dauert.
Bildungsarbeit und Denkmalschutz
Die KZ-Gedenkstätte Ahrensbök, die jährlich von rund 50 Schulklassen besucht wird, spielt eine zentrale Rolle in der Bildungsarbeit zur NS-Diktatur und dem Holocaust. Angesichts des abnehmenden Wissensstandes über diese Themen, insbesondere bei jüngeren Menschen, verfolgt die Gedenkstätte das Ziel, das Bewusstsein und das Verständnis zu fördern. Demnächst wird eine Klasse aus Malente ihre Arbeiten dort präsentieren.
Ein breiteres Spannungsfeld wird zwischen Denkmalschutz und der Entwicklung regenerativer Energien sichtbar. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt fest, dass der Denkmalschutz oft fälschlicherweise als Hindernis für die Energiewende wahrgenommen wird. Um Konflikte zwischen den Wünschen nach nachhaltiger Entwicklung und dem Erhalt historischer Gebäude zu minimieren, fordert die Stiftung eine frühzeitige Einbeziehung von Fachleuten in der Planung von Windkraftprojekten. Dies könnte helfen, Kompromisse zu finden und die kulturelle Identität durch Denkmäler zu wahren.
Die Diskussion über Denkmalschutzgesetze und deren Anpassung ist daher von zunehmender Bedeutung. Eine nachhaltige Entwicklung von Windkraftanlagen, ohne das baukulturelle Erbe zu gefährden, bleibt eine Herausforderung, die intensiver Forschung und Diskussion bedarf.
Für weitere Informationen zu diesen Themen können Sie die Artikel von LN Online, Schleswig-Holstein.de und Deutsche Stiftung Denkmalschutz besuchen.