
Moore sind faszinierende Lebensräume, die oft sowohl als gehasst als auch geliebt beschrieben werden. Historisch gesehen wurden viele Moore trocken gelegt, um landwirtschaftliche Flächen zu erschließen. Heute jedoch stellt die Forschung klar, dass Moore nass bleiben müssen, um ihre wertvollen ökologischen Funktionen zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund hat die Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Nord-West einen kreativen Schreibwettbewerb ins Leben gerufen, um persönliche Geschichten und Erlebnisse rund um das Thema Moor zu sammeln. Diese Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für die kulturelle und ökologische Bedeutung von Moorlandschaften zu schärfen.
Das Projekt sucht Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen von Menschen, die eine Verbindung zu diesen mystischen Landschaften haben. Die besten Geschichten werden auf der Webseite der Schutzgemeinschaft veröffentlicht und in einer Lesung präsentiert. Diese Lesung ist eine hervorragende Gelegenheit, die verborgenen Geschichten der Region zu teilen und die vielfältigen Perspektiven auf die Moore zu beleuchten. Interessierte können ihre Geschichten bis zum 30. April 2025 einreichen, entweder als Erzählungen, Gedichte oder in Form von Fotogeschichten. Die Einsendungen sind auf maximal zwei Seiten beschränkt und Autoren können bis zu zwei Geschichten einreichen.Weser-Kurier berichtet, dass Anregungen zur Themenfindung durch Fragen wie „Sind wir dem Moor gewogen oder macht es uns Angst?“ gegeben werden. Hierdurch sollen verschiedene Perspektiven auf das Moor erfasst werden.
Kulturelle und ökologische Bedeutung der Moore
Moore sind nicht nur ein Garant für Biodiversität, sie spielen auch eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie als Kohlenstoffsenken fungieren. Laut einer Untersuchung, die über 140 Moorstandorte in Schleswig-Holstein evaluiert hat, wird die kulturelle und ökologische Bedeutung dieser Landschaften klar. Die Ergebnisse zeigen, dass 15 % der untersuchten Moorstandorte als „konkrete Archivböden“ klassifiziert werden können, die eine hohe Güte aufweisen. 46 % der Flächen gelten als „potenzielle Archivböden“, während 16 % stark degradiert sind und einer Renaturierung bedürfen.Sciendo hebt hervor, dass der Schutz der Moore notwendig ist, um deren Funktionen langfristig zu sichern.
Durch den Schreibwettbewerb möchte der Verein mehr über die Menschen und ihre Beziehungen zu den Moorlandschaften erfahren. Die Forscher und Naturfreunde sind sich einig, dass die Erhaltung dieser einzigartigen Ökosysteme nicht nur ökologisch, sondern auch kulturell von großer Bedeutung ist. Die Herausforderung besteht darin, auch jüngere Generationen für die Schönheit und den Wert der Moore zu sensibilisieren, die oft als unwegsame und gefährliche Gebiete wahrgenommen werden.
Die Teilnahme am Wettbewerb steht allen Altersgruppen offen und die Geschichten können per E-Mail eingereicht werden. Jeder Beitrag zählt, um ein umfassendes Online-Archiv von Moorgeschichten aus dem Nordwesten zu gestalten. Weitere Informationen findet man direkt auf der Webseite der Schutzgemeinschaft ländlicher Raum.