
Am 9. Januar 2025 fand ein entscheidendes Treffen der internationalen Partner der Ukraine am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein statt. Dieses Event fiel wenige Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte während des Treffens an, dass Gespräche über weitere Waffenlieferungen stattfinden würden.
Der Fokus lag insbesondere auf der Stärkung der ukrainischen Flugabwehr, um die sich häufenden russischen Luftangriffe abzuwehren. An der Konferenz im sogenannten „Ramstein-Format“ nahmen hochrangige Verteidigungsminister und Militärs teil, unter anderem der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, sowie der NATO-Generalsekretär Mark Rutte und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow war präsent.
Neuigkeiten hinsichtlich der Militärhilfe
Im Vorfeld der Konferenz gab es Spekulationen über die Verkündung eines neuen US-Militärhilfe-Pakets, das noch vor dem Machtwechsel am 20. Januar präsentiert werden sollte. Politologe David Sirakov schätzte, dass dies möglicherweise das letzte Treffen in diesem Format sein könnte, während die Notwendigkeit einer robusten Unterstützung für die Ukraine angesichts der anhaltenden russischen Angriffe immer drängender wird.
In einem traurigen Kontext standen die jüngsten Ereignisse in Saporischschja. Dort wurden mindestens 13 Menschen bei einem Bombenangriff getötet, mehr als 60 wurden verletzt. Die Angriffe richteten sich unter anderem gegen Industrieobjekte, was zur Zerstörung mehrerer Gebäude und Fahrzeuge führte. Die Stadt erklärte einen Trauertag.
Fahnenflucht und Rekrutierungsprobleme
Die Situation der ukrainischen Streitkräfte bleibt angespannt. Die Zahl der Fahnenflüchtigen hat seit Beginn des Krieges beträchtlich zugenommen. Allein im Jahr 2024 gab es über 22.000 Fälle von Desertion und mehr als 62.000 Fälle von eigenmächtigen Abwesenheiten, was im Vergleich zum Vorjahr fast eine Verdreifachung darstellt. Insgesamt wird die Zahl der Fahnenflüchtigen seit Kriegsbeginn auf nahezu 120.000 geschätzt, während eine hohe Dunkelziffer vermutet wird.
Aktuellen Berichten zufolge hat Präsident Selenskyj bekannt gegeben, dass die ukrainische Armee 980.000 Soldaten zählt. Dennoch gibt es signifikante Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten. Im Vorjahr wurden nur rund 200.000 neue Soldaten eingezogen. Schätzungen zufolge sind seit der Mobilmachung rund 1,2 Millionen wehrpflichtige Männer illegal ins Ausland geflohen. Dies geschieht häufig mit gefälschten Dokumenten, da Wehrpflichtige in der Regel nur in Ausnahmefällen das Land verlassen dürfen.
Internationale Unterstützung im Fokus
Die internationale Unterstützung für die Ukraine zeigt sich in beeindruckenden Zahlen. Wie die Daten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel zeigen, hat die Ukraine seit Kriegsbeginn mehr als 261 Milliarden Euro an Hilfen erhalten, hauptsächlich aus militärischer Unterstützung. Die USA haben dabei insgesamt 69 Milliarden Euro zugesagt, während die EU langfristige finanzielle Unterstützung anbietet. 2023 erhielt die Ukraine 40 % weniger militärische Unterstützung im Vergleich zu 2022, was die Dringlichkeit weiterer Hilfe unterstreicht.
Bei der Konferenz in Ramstein wurde deutlich, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin zusammenarbeiten muss, um die Ukraine in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Das Treffen stellt nicht nur einen strategischen Schritt in der Verteidigung der Ukraine dar, sondern könnte auch entscheidend für die Stabilität in der gesamten Region sein.
Für weitere Informationen zu den Details des Ramstein-Treffens und der internationalen Unterstützung klicken Sie auf die folgenden Links: Südkurier, Wikipedia und Tagesspiegel.