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Schwedens Unterstützung: Ermittlungen zu Kabel-Sabotage in der Ostsee!

Schweden unterstützt Finnland bei der Aufklärung von Schäden am Stromkabel Estlink 2, mutmaßlich verursacht durch den Öltanker „Eagle S“. Experten warnen vor hybriden Angriffen in der Ostsee.

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson hat seine Unterstützung für Finnland im Rahmen der laufenden Ermittlungen zu einem beschädigten Unterseekabel zugesichert. Diese Unterstützung erfolgt durch die schwedischen Streitkräfte, die bei der Aufklärung der Vorfälle aktiv mitwirken werden. Ein U-Boot-Rettungsschiff ist bereits in den Einsatz geschickt worden, um die Situation zu analysieren und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Dies berichtet RP Online.

Am 1. Weihnachtstag wurde in der Ostsee ein Schaden am Stromkabel Estlink 2 festgestellt, das zwischen Finnland und Estland verläuft. Finnische Behörden haben den Verdacht geäußert, dass der Anker des Öltankers „Eagle S“ aus St. Petersburg den Schaden verursacht hat, als das Schiff den Bereich passierte. Der Tanker wurde daraufhin von den finnischen Behörden gestoppt und in die Gewässer Finnlands eskortiert, wo er beschlagnahmt wurde.

Ermittlungen zu den Vorfällen

Der Tanker „Eagle S“ fährt unter der Flagge der Cook-Inseln und wird verdächtigt, Teil der sogenannten „russischen Schattenflotte“ zu sein. Diese Flotte besteht aus Schiffen, die von Russland genutzt werden, um internationale Sanktionen zu umgehen. Die finnische Zollbehörde schätzt, dass der Tanker zur Schattenflotte gehört, die aus undurchsichtigen Eigentümerstrukturen und häufigen Flaggenwechseln besteht. Greenpeace äußert Bedenken hinsichtlich des Alters und der technischen Zustand solcher Schiffe.

In den letzten Jahren gab es in der Ostsee eine Reihe von Vorfällen, die sowohl durch menschliches Versagen als auch durch mutmaßliche Sabotageaktivitäten verursacht wurden. Besonders im Fokus stehen dabei die wiederholten Schäden an Unterseekabeln, die als kritische Infrastruktur gelten, da über 90 Prozent des globalen Datenverkehrs über diese Kabel abgewickelt werden. Laut einer Untersuchung des Europaparlaments sind menschliche Fehler häufige Ursachen für diese Ausfälle.

Internationale Reaktionen und der geopolitische Kontext

In jüngster Zeit haben sich die Spannungen in der Region verstärkt. Die NATO plant eine verstärkte Präsenz in der Ostsee und die Anrainerstaaten, mit Ausnahme Russlands, arbeiten an einem Aktionsplan zum Schutz ihrer Energieinfrastruktur. Estland hat beispielsweise bereits Marine-Einsätze gestartet, um das Stromkabel Estlink 1 zu sichern. Der Bundesverteidigungsminister von Deutschland, Boris Pistorius, hat die Beschädigung der Kabel als einen Sabotageakt bezeichnet, die Verantwortlichen bleiben jedoch unklar.

Die Vorfälle in der Ostsee wurden als Teil hybrider Kriegführung interpretiert. Experten wie Johannes Peters vom Institut für Sicherheitspolitik in Kiel betonen die Risiken, die von ungeschützten Unterseekabeln ausgehen. Diese sind oft nicht nur natürlichen Gefahren, sondern auch strategischen Angriffen ausgesetzt. Es gab bereits Angriffe wie die Explosionen der Nord-Stream-Pipelines, die Anlass zur Besorgnis geben.

Finsiche und schwedische Ermittler, die mit dem Vorfall am Estlink 2 beschäftigt sind, haben bisher eine „dutzende Kilometer lange“ Schleifspur am Meeresboden gefunden, was den Verdacht auf einen absichtlichen Akt verstärkt. Auch der chinesische Frachter „Yi Peng 3“ steht im Fokus der Ermittlungen, wobei die Hintergründe der Schäden weiterhin zu klären sind. Der Kremel hat sich bisher nicht konkret zu den Vorfällen geäußert.

Insgesamt zeigen die jüngsten Ereignisse die fragile Lage der Unterwasserinfrastruktur in der Ostsee und die Ernsthaftigkeit der Bedrohungen, denen sie ausgesetzt ist. Die Verquickung von geopolitischen Spannungen und hybrider Kriegsführung macht die Situation besonders komplex und erfordert internationale Zusammenarbeit, um die kritische Infrastruktur zu schützen.

Referenz 1
rp-online.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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