
Die Ukraine befindet sich nach wie vor in einem bewaffneten Konflikt mit Russland, der am 24. Februar 2022 begann. Der gegenwärtige militärische Druck auf die ukrainischen Verteidigungskräfte hat in den letzten Wochen zugenommen. Die russische Armee rückt an vielen Frontabschnitten vor, insbesondere im Osten des Landes. Diese Offensive wird als kritisch betrachtet, und sowohl ukrainische Militärs als auch westliche Experten beschreiben die Lage als äußerst schwierig. Besonders die Region Kursk, die an die Ukraine grenzt, steht im Mittelpunkt von intensiven Kämpfen, wobei ukrainische Truppen seit August ein kleines russisches Gebiet besetzt halten, obwohl sie jüngst stark zurückgedrängt wurden und die Kontrolle über viele Positionen verloren haben.
Aktuell berichten Tagesspiegel, dass die ukrainische Armee erhebliche Schwierigkeiten hat, ihre Stellungen zu halten. Diese Herausforderungen werden durch die fortlaufenden russischen offensiven Aktionen in verschiedenen Regionen verstärkt. Das Institute for the Study of War (ISW) liefert detaillierte Analysen über die Frontverläufe und Fortschritte der militärischen Auseinandersetzungen, insbesondere in der Region Donezk.
Militärische Entwicklungen
In der Industriestadt Torezk haben russische Truppen bedeutende Vorstöße gemacht, wo sie auf einer strategisch wichtigen Straße im Norden eindringen konnten. Auch in den angrenzenden Gebieten, wie im Vorort Udatschne südwestlich von Pokrowsk, haben sie Terrain gewonnen über die sich die ukrainischen Kräfte zurückziehen mussten. Insbesondere im Südwesten der Region Donezk wurden durch die Russen Erfolge bei Kurachowe verzeichnet.
Die Erfolge der russischen Streitkräfte sind jedoch nicht nur auf Donezk beschränkt. Die Zeit berichtet, dass russische Truppen auch in den Grenzregionen Sumy und Kursk vorrücken. In Kursk haben sie südlich der Kleinstadt Sudscha Fortschritte gemacht und in Sumy ebenfalls an Boden gewonnen. Die Dynamik dieser Vorstöße scheint sich allerdings verlangsamt zu haben. Während im November 2022 rund 620 Quadratkilometer Terrain erobert wurden, waren es im März 2023 nur noch etwa 200 Quadratkilometer.
Wissenschaftliche Reaktionen und Unterstützung
Die Entwicklungen des Krieges werfen nicht nur militärische, sondern auch gesellschaftliche und wissenschaftliche Fragen auf. Die Leibniz-Gemeinschaft hat institutionelle Kooperationen mit Russland überprüft und viele auf Eis gelegt. Um gefährdete Wissenschaftler in ihren Einrichtungen zu unterstützen, wurde ein Matching-Fonds eingerichtet, der langfristige Perspektiven für den Erhalt und Wiederaufbau wissenschaftlicher Strukturen in der Ukraine entwickeln soll.
Die Leibniz-Institute veröffentlichen eine Vielzahl von Materialien, darunter Blogs zu den Widerstandsbewegungen in Charkiw und die Rolle von Frauen im Konflikt. Durch diese Analysen wird versucht, die Auswirkungen des Krieges auf Frieden, Sicherheitspolitik und internationale Beziehungen zu verstehen. Unter anderem untersucht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung die wirtschaftlichen Auswirkungen der gegen Russland verhängten Sanktionen, während das Kiel Institut für Weltwirtschaft die militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung für die Ukraine dokumentiert.
Die anhaltenden Kämpfe und deren Folgen zeigen die Komplexität der Situation in der Ukraine. Die militärischen Rückschläge der ukrainischen Armee stehen dabei im Kontrast zu den umfassenden wissenschaftlichen Bemühungen, die die regionale und internationale Dimension des Konflikts kritisch reflektieren.