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Lloyd Werft baut DLR-Forschungsschiff für klimafreundliche Antriebe!

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt beauftragt die Lloyd Werft in Bremerhaven mit dem Bau eines innovativen Forschungsschiffs zur Erprobung klimafreundlicher Antriebsysteme. Fertigstellung: Sommer 2027.

Ein bedeutender Schritt in Richtung klimafreundlicher Schiffsantrieb wurde vor wenigen Tagen vollzogen, als das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Bremerhavener Lloyd Werft mit dem Bau eines innovativen Forschungsschiffs beauftragte. Der Vertrag wurde am 3. Februar 2025 unterzeichnet und am 5. Februar 2025 offiziell bekannt gegeben. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Basisschiff auf etwa 36 Millionen Euro.

Das geplante Forschungsschiff wird eine Länge von 48 Metern, eine Breite von 11 Metern und einen Tiefgang von 3,2 Metern aufweisen. Es wird als schwimmendes Labor fungieren, das der Erprobung klimaverträglicher Antriebskonzepte gewidmet ist. Im Zentrum der Forschung stehen dabei Wasserstoff- und Batterietechnologien, die unter realen Bedingungen getestet werden können.

Forschung für die maritime Zukunft

Ein besonders innovatives Merkmal des Schiffes ist ein eigens ausgelegter Versuchsmaschinenraum, der die Erprobung von nicht zertifizierten Komponenten ermöglicht. So können Hersteller und Entwickler Sicherheitsstandards unter realen Bedingungen erproben, etwa die Einspeisung generierter Energie ins Bordnetz und deren Nutzung für den Antrieb. Das Schiff wird zudem mit einem digitalen Zwilling ausgestattet, der umfassende Computersimulationen ermöglicht und auf diese Weise die Forschung weiter vorantreibt.

Die Maritime Industrie steht unter Druck, ihre Emissionen zu senken: Weltweit werden jährlich rund 270 Millionen Tonnen Diesel und Schweröl in Schiffsmotoren verbrannt, was etwa 3 % der globalen Treibhausgasemissionen ausmacht. Um den Anforderungen der International Maritime Organization (IMO) gerecht zu werden, die eine Klimaneutralität in der Schifffahrt anstrebt, ist es unerlässlich, alternative Antriebssysteme zu erproben und zu etablieren.

Zusammenarbeit und Zielsetzung

Das DLR hat u.a. gemeinsam mit dem DLR-Institut für Maritime Energiesysteme in Geesthacht und Kiel sowie dem Hamburger Ingenieurbüro SDC Ship Design & Consult konzipiert. Das Schiff wird nicht nur für Forschungstests genutzt, sondern auch für Projekte zur zivilen Sicherheits- und Verteidigungsforschung. Bis zur geplanten Fertigstellung im Sommer 2027 soll es vermehrt zu Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen aus der Schifffahrt kommen.

Der Heimathafen des neuen Forschungsschiffs wird Kiel sein. Bei ein- bis mehrtägigen Versuchsfahrten auf Nord- und Ostsee können maximal 20 Personen an Bord sein. Diese Research-Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Schifffahrt verstärkt nach klimafreundlichen Lösungen strebt. Obwohl bereits 20 % der weltweit bestellten 5000 Schiffe mit alternativen Antriebssystemen ausgestattet sind, ist der Rückstand beim Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe besorgniserregend.

Viele Experten und Studien, darunter auch die des DNV, mahnen, dass ohne umfassende Investitionen in Produktionsanlagen und die nötige Infrastruktur die angestrebten Ziele nur schwer zu erreichen sind. Um die Lücke zu schließen, müssten jährlich bis zu 90 Milliarden Dollar investiert werden.

Die Lloyd Werft, die seit 1857 eine Tradition im Schiffbau hat, zeigt mit diesem Auftrag, dass die Branche bereit ist, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und neue Technologien zu testen. In einer Welt, die zunehmend umweltbewusster wird, könnte dieses Forschungsschiff ein entscheidender Akteur im Wettrennen um die Entwicklung nachhaltiger Schiffsantriebstechnologien sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Forschungsschiff der Lloyd Werft ein wichtiger Schritt in der maritimen Forschung darstellt und im Einklang mit den globalen Bemühungen steht, die Schifffahrt umweltfreundlicher zu gestalten. Dieser Ansatz könnte nicht nur nationale, sondern auch internationale Standards setzen.

Für weiterführende Informationen zu diesem Thema besuchen Sie die Artikel von t-online.de, vorreiter-zeitung.de und vdi-nachrichten.com.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.vorreiter-zeitung.de
Referenz 3
www.vdi-nachrichten.com
Quellen gesamt
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