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Heiligenhafens Hafen wandelt sich: Vom Fischerei- zum Touristenziel!

Heiligenhafens Hafen wandelt sich: Rückgang in Fischerei, aber Aufschwung im Tourismus. Geplante Investitionen zielen auf Attraktivitätssteigerung und nachhaltige Entwicklung.

Der Hafen von Heiligenhafen erlebt einen tiefgreifenden Wandel. Während der Fischereihafen weiterhin mit einem Rückgang in der Fischerei und Personenbeförderung kämpft, steigt die touristische Bedeutung stetig an. Dies geht aus einem Bericht der Kreiszeitung hervor. Der Hafenbetreiber hat bereits Investitionen in die Zukunftssicherung des Hafens angekündigt, um die Attraktivität des Standorts weiter zu steigern.

Im Jahr 2024 konnte ein Anstieg des Güterumschlags um 20.000 Tonnen, was einem Zuwachs von 36% entspricht, auf über 73.000 Tonnen verzeichnet werden. Während die Einfuhren von Steinen und Splitt um 30.000 Tonnen stiegen, gab es jedoch einen Rückgang bei anderen Gütern um 10.000 Tonnen. Im Vergleich dazu lagen die höchsten Güterumschlagszahlen in den Jahren 2013 und 2019 bei etwa 100.000 Tonnen.

Rückgang bei Fischerei und Personenbeförderung

Die Teilnehmerzahlen im Bereich Personenbeförderung sind alarmierend gesunken. Im Jahr 2024 wurden lediglich ca. 11.500 Personen befördert, was einem Rückgang von 29% im Vergleich zu 2023 entspricht. Im Jahr 2000 hatten noch über 90.000 Personen den Hafen genutzt, diese Zahl hat sich bis 2024 auf lediglich 13% reduziert. Die Fischanlandungen blieben mit 39 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr unverändert, was dramatisch im Kontext der Höchstwerte von über 2.400 Tonnen jährlich in 2006/2007 steht.

Die finanzielle Lage des Hafenbetriebs ist seit Jahren defizitär. Dies wird zusätzlich durch jährliche Folgekosten von 55.000 Euro für die Erneuerung der Spundwand „Südkaje“ belastet. Der Bedeutungsverlust des Hafens als Wirtschaftshafen ist offensichtlich. Der Betreiber von Heiligenhafen kann die Veränderungen im Bereich der Fischerei nicht beeinflussen.

Neuer Fokus auf den Tourismus

Die zunehmende touristische Relevanz des Hafens führt zu einer Aufwertung der Infrastruktur und einer Vielzahl neuer Angebote, darunter der geplante Museumshafen und Hafenterrassen. Zudem wird ein Veranstaltungsponton, der auch als „Kulturkutter“ bezeichnet wird, auf der Südseite des Hafens realisiert. Ein Zuwendungsantrag über 75% wurde bereits bei der Investitionsbank Schleswig-Holstein eingereicht und die Bearbeitung des Antrags ist fortgeschritten, mit der Hoffnung auf Bewilligung im Februar. Darauf aufbauend ist eine Machbarkeitsstudie geplant, die als Grundlage für künftige Gespräche mit den Landesbehörden dienen soll.

Die städtebaulichen Konzepte zur Entwicklung des Hafens sind von entscheidender Bedeutung. Die SWUP GmbH und inspektour GmbH haben gemeinsam mit den Heiligenhafenern einen Entwicklungsplan erarbeitet, der sowohl die gewerbliche Nutzung des Kommunalhafens als auch den Strukturwandel im Fischereihafen berücksichtigt.

Perspektiven für die Zukunft

Das neue Konzept schafft Perspektiven für Fischereibetriebe und Gewerbetreibende und kann als Masterplan für Handlungsoptionen am Hafen fungieren. Ein grundlegendes Ziel ist, den Fischereihafen nicht nur als Ort der Fischerei, sondern auch als touristischen Anziehungspunkt zu präsentieren. Dies ist besonders relevant angesichts der Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, wie etwa den EU-Restriktionen, die die gesamte Berufs- und Nebenerwerbsfischerei betreffen.

Die Entwicklung des Hafens hat zudem erhebliche Auswirkungen auf die gesamte städtische Planung. Die Informatorisch hebt hervor, dass eine gut geplante Hafeninfrastruktur den Handel und die lokale Wirtschaft fördern kann. Der Hafen wird nicht nur als wirtschaftlicher Umschlagplatz für Warenverkehr, sondern auch als touristisches Ziel immer wichtiger.

Die Herausforderungen sind nicht zu übersehen, doch mit den richtigen Investitionen und der Unterstützung durch alle Beteiligten kann der Hafen von Heiligenhafen zu einem modernen und lebendigen Standpunkt für Einwohner und Besucher werden.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.swup.de
Referenz 3
www.informatorisch.de
Quellen gesamt
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