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Waffenruhe im Gazastreifen: Hoffnung auf Geiselfreilassung wächst!

Israel und Hamas stehen kurz vor einer Waffenruhe im Gazastreifen, während letzter Details in Doha geklärt werden. Angehörige der Geiseln hoffen auf eine baldige Lösung des Konflikts.

Israel und die militante Gruppe Hamas haben sich grundsätzlich auf eine Waffenruhe im Gazastreifen geeinigt, jedoch sind noch letzte Detailfragen zur Umsetzung offen. Die Verhandlungen finden derzeit in Doha, Katar, statt, wo auch der Druck vonseiten der USA, Katar und Ägypten spürbar ist, um eine Einigung zu erzielen. In diesem Kontext betont US-Außenminister Antony Blinken, dass die Zustimmung der Hamas noch ausstehe. Dennoch gibt es Hoffnungen auf eine zukünftige gemeinsame Erklärung von diesen drei Vermittlern, um den Friedensprozess voranzutreiben. In Tel Aviv sind Tausende Menschen zusammengekommen, die auf eine Zustimmung der Hamas hoffen.

In Jerusalem hingegen protestieren Hunderte gegen einen möglichen Deal, was die tiefe Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft verdeutlicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu konsultiert derzeit sein Verhandlungsteam und den Sicherheitsapparat, während in den Krankenhäusern des Landes Vorbereitungen getroffen werden, um die freigelassenen Geiseln zu behandeln. Insgesamt sollen 98 Geiseln, deren gesundheitliche Situation ungewiss ist, zurückgebracht werden.

Plan für die Waffenruhe

Der angestrebte Waffenstillstand soll zunächst auf etwa 42 Tage begrenzt sein. In der ersten Phase sieht der Plan die Freilassung von 33 „humanitären Fällen“ vor, die Kinder, Frauen – einschließlich Soldatinnen – sowie Männer über 50, Verwundete und Kranke umfassen sollen. Dazu soll die Hamas am ersten Tag drei Geiseln freilassen, gefolgt von einem Rückzug der israelischen Armee. Zudem ist geplant, dass sieben Tage nach Beginn der Waffenruhe vier weitere Geiseln freigelassen werden.

Israel plant, im Gegenzug rund 1.000 palästinensische Häftlinge freizulassen. Ein entscheidendes Element ist auch, dass israelische Soldaten in einer Pufferzone bleiben sollen, während Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe am 16. Tag der Umsetzung beginnen sollen.

Kontext der Geiselkrise

Der Krieg im Gazastreifen hat seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 andauernde Auswirkungen auf die Region. Seit diesem Datum wurden über 46.600 Palästinenser getötet und mehr als 110.000 verletzt. Berichten zufolge hält Hamas zurzeit 94 Geiseln fest, wobei nach Angaben der health-authority in Gaza 34 von ihnen möglicherweise nicht mehr leben. Angehörige der Geiseln haben große Hoffnungen auf eine Lösung, jedoch äußert eine Gruppe, das Tikvah-Forum, Bedenken gegenüber einer Waffenruhe und fordert stattdessen militärische Gewalt zur Rückholung ihrer Lieben.

Der Druck auf die Verhandlungspartner ist enorm. sowohl der amtierende US-Präsident Joe Biden als auch der designierte Präsident Donald Trump, der am 20. Januar 2025 ins Amt kommt, setzen alles daran, eine schnelle Einigung zu erzielen. Trump hat gar gedroht, dass es zu „Hölle“ im Nahen Osten kommen könnte, wenn die Geiseln nicht bis zu seinem Amtsantritt zurückkommen. Bilder mit seiner Botschaft „Alle Geiseln müssen bis zum 20. Januar zurück sein“ sind inzwischen in ganz Israel zu sehen.

Die emotionalen Achterbahnfahrten sind für die Angehörigen der Geiseln unerträglich. Michael Levinson, Bruder eines entführten Mannes, spricht eindringlich davon, dass der Krieg enden müsse und die Geiseln schnellstmöglich freigelassen werden sollten. Auch die vierjährige Tochter von Or Levinson hat seit dem 7. Oktober keine Eltern mehr und vermeldet damit die tragischen Umstände, die viele Familien betreffen. Indirekte Verhandlungen zeigen zwar Fortschritte, jedoch steht eine offizielle Bestätigung der Einigung noch aus.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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