
Heute wurden die Preise des Sundance Film Festivals 2025 verliehen, und eine der herausragenden Produktionen ist die deutsch-iranische Koproduktion „CUTTING THROUGH ROCKS“ (اوزاک یوللار). Der Film feierte seine Premiere und wurde in der Kategorie „World Cinema Documentary“ prämiert. Diese Dokumentation beleuchtet das Leben einer Aktivistin, die sich im Iran für die Rechte von Mädchen einsetzt. Regie führten Sara Khaki und Mohammadreza Eyni, während die Musik von Karim Sebastian Elias komponiert wurde, der bereits für einen mit dem World Documentary Grand Jury Prize ausgezeichneten Film im Jahr 2018 tätig war: „OF FATHERS AND SONS“.
Wie filmuniversitaet.de berichtet, erhielt der Film bei seiner Premiere stehende Ovationen. Ein zentraler Schwerpunkt des Films ist die Geschichte von Sara Shahverdi, der ersten gewählten Ratsfrau ihres iranischen Dorfes. Sie widmet sich der Herausforderung patriarchaler Traditionen und trainiert Teenager-Mädchen im Motorradfahren, um Kinderehen zu stoppen.
Herausforderungen und Widerstand
Obwohl Saras Engagement viele bewundern, gibt es auch Anschuldigungen, die ihre Absichten in Frage stellen. Diese Kritik hat dazu geführt, dass ihre Identität und ihre Ziele immer wieder hinterfragt werden. Doch trotz dieser Herausforderungen zeigt sie bemerkenswerte Stärke und Durchhaltevermögen. Ihr größtes Ziel bleibt es, Frauen in ihrer Gemeinschaft die Wahl zu geben, ihren eigenen Lebensweg zu bestimmen und zumindest eine Stimme in der Gesellschaft zu haben.
Der Dokumentarfilm dokumentiert Saras Erfolge, Freude, Kämpfe und Rückschläge, als sie sich gegen die Untätigkeit der lokalen Ratsmitglieder und die sozialen Normen zur Wehr setzt. Im Rahmen des Sundance Festivals waren die Filme vom 30. Januar bis zum 2. Februar für die Öffentlichkeit und vom 29. Januar bis zum 2. Februar für akkreditierte Presse und Industrie zugänglich. Diese Veröffentlichung fällt in eine Zeit, in der der Iran von intensiven Protesten und einer revolutionären Bewegung geprägt ist.
Kontext der Protestbewegung
Die aktuelle Protestwelle im Iran wurde durch die Verhaftung von Mahsa Amini im September 2022 ausgelöst, die infolge eines „Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung“ starb. Dieses Ereignis hat eine umfassende Demonstrationsbewegung unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ hervorgerufen, die von Frauen, jungen Männern und Studierenden unterstützt wird. Diese Mobilisierung markiert einen historischen Wendepunkt nach vier Jahrzehnten der Unterdrückung und des wirtschaftlichen Niedergangs und überrascht die Weltöffentlichkeit mit ihrem Ausmaß.
Wie arte.tv dokumentiert, hat die iranische Diaspora Videos von den Protesten verbreitet, während die Reaktion des Regimes zunehmend repressiv wird. Zehntausende wurden verhaftet, und die Welle extremer Gewalt führte zu hunderten Todesopfern. Die Protestierenden passen ihre Strategien an die Risiken an und setzen ihre Forderungen trotz staatlicher Einschüchterung fort.