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Skandal in Pasewalk: Neun verwahrloste Hunde aus Tierqual gerettet!

Am Neujahrstag wurden in Pasewalk neun verwahrloste Hunde gerettet, während mumifizierte Kadaver entdeckt wurden. Der Veterinäramtschef kritisiert mangelnde Tierhaltung und verspricht Maßnahmen zur Tierschutzverbesserung.

In einem erschütternden Fall aus Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurden am Neujahrstag neun verwahrloste und unterernährte Hunde gerettet. Die Polizei hatte zuvor in einem verlassenen Gehöft mumifizierte Tiere entdeckt, darunter drei verstorbene Hunde und drei Kaninchen. Der Vorfall hat die lokale Gemeinschaft erschüttert und wirft Fragen zur Verantwortung von Tierhaltern und zum Schutz der Tiere auf.

Die Entdeckung der Tiere erfolgte nach einem Hinweis aus der Bevölkerung am 3. Dezember 2024, der sich zunächst nur auf tote Kaninchen bezog. Dieses Signal wurde nicht als dringlich eingestuft. Dies führte dazu, dass die Besitzer der Gartensparte erst Wochen später von der Polizei ausfindig gemacht werden konnten. Bei der Durchsuchung ihres neuen Wohnorts fanden die Beamten die neun Hunde, darunter sechs Welpen und drei Erwachsene, alle in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand.

Verantwortung der Tierhalter

Dr. Holger Vogel, der Leiter des Veterinäramtes, äußerte sich auf einer Pressekonferenz zu den Vorfällen und stellte klar, dass die Versorgung der Tiere in der Verantwortung der Grundstückseigentümer liege. „Die Entsorgung von Tierkadavern obliegt in erster Linie den Grundstückseigentümern, nicht dem Veterinäramt,“ erklärte er. Er bekräftigte, dass es keine vorherigen Auffälligkeiten bei den Besitzern gegeben habe und die Polizei war für die Identifizierung der Verantwortlichen zuständig.

Die Verantwortlichen, ein Ehepaar, sehen sich nun mehreren Strafanzeigen gegenüber, darunter auch wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Der Vorfall wird als klassisches Beispiel für „Animal Hoarding“ gewertet, was auf die unzureichende Versorgung von vielen Tieren hinweist. Alle geretteten Tiere wurden in die Obhut der Tierrettung Vorpommern-Greifswald übergeben.

Kritik an der Unterbringung der Hunde

Die Entscheidung, die Hunde zunächst in einem offenen Hundezwinger in Anklam unterzubringen, wurde ebenfalls kritisiert. Dr. Vogel verteidigte diese Maßnahme, da eine tierärztliche Untersuchung der Tiere zur Feststellung von Krankheiten notwendig war. Trotz der Umstände mussten die Hunde 48 Stunden im Zwinger bleiben, bevor sie in eine Pflegestelle gebracht werden konnten.

Außerdem stellte der Veterinäramtschef fest, dass die artgerechte Haltung von Tieren zunehmend abnimmt. Viele Tierhalter fehlten es an der notwendigen Sachkunde, um die Bedürfnisse ihrer Tiere zu erfüllen. Um diesem wachsenden Bedarf entgegenzukommen, wird das Referat für Tierschutz intern um eine Mitarbeiterin aufgestockt.

Rechtslage und Tierschutzgesetz

Laut dem Tierschutzgesetz sind Tiere keine Sachen, sondern Mitgeschöpfe, die Schmerzen und Leiden empfinden. Die Vorschriften bieten Schutz vor vermeidbaren Schmerzen und helfen, situationsbedingte Grausamkeiten zu ahnden. Dennoch bleibt es problematisch, dass Tierschutzverstöße weiterhin häufig in der Gesellschaft vorkommen. Sollte es zu Verdachtsmomenten auf Tierquälerei kommen, ist es wichtig, Beweise zu sichern und die zuständigen Behörden zu informieren.

Die Ermittlungen zum Fall der verwahrlosten Tiere bleiben weiterhin aktiv, während die geschädigten Tiere auf eine dauerhafte Lösung hoffen. Der Tierschutzbund mahnt an, dass Mängel im Tierschutzrecht und das Fehlen eines Verbandsklagerechts dazu führen können, dass viele Tiere ohne ausreichenden Schutz bleiben, sodass der aktuelle Vorfall in Pasewalk nur die Spitze des Eisbergs darstellt.

Die rechtlichen Schritte gegen die verantwortlichen Tierhalter könnten hierbei eine entscheidende Rolle spielen, um zukünftige Fälle dieser Art zu verhindern.

Für weitere Informationen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen bezüglich des Tierschutzes und was im Falle von Tierschutzverstößen zu beachten ist, empfehlen wir einen Blick auf die umfassenden Informationen des Tierschutzbundes.

Zusätzliche Details über diesen spezifischen Vorfall sind in einem Bericht von Nordkurier sowie auf der Plattform Tagesschau erhältlich.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.tierschutzbund.de
Quellen gesamt
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