
In Örebro, Schweden, ereignete sich am Dienstag ein schwerer Angriff auf eine Bildungseinrichtung, der zu mindestens elf Todesopfern führte. Der mutmaßliche Täter wurde tot im Gebäude aufgefunden, als die Polizei am Tatort eintraf. Roberto Eid Forest, der Polizeichef von Örebro, informierte die Presse über die Entwicklungen und erklärte, dass bei Eintreffen der Polizeikräfte Schüsse zu hören waren. Die genauen Umstände, unter denen der Täter starb, sind derzeit unklar. Medienberichte über einen Selbstmord konnten bisher nicht bestätigt werden. Weitere Informationen zu diesem Vorfall sind auf Tagesspiegel zu finden.
Die schockierenden Ereignisse fanden im Campus Risbergska, einem Bildungszentrum für Erwachsene, statt. Laut ersten Ermittlungen gehen die Behörden davon aus, dass der mutmaßliche Schütze alleine handelte, und sie schließen einen terroristischen Hintergrund aus. Es bleiben jedoch viele Fragen zum Tatmotiv und zur Identität der Opfer, von denen viele noch nicht identifiziert wurden. Sechs Verletzte, darunter fünf mit lebensbedrohlichen Schusswunden, befinden sich aktuell im Krankenhaus. Seit den ersten Berichten hat sich der Zustand der Patienten stabilisiert, zwei von ihnen liegen weiterhin auf der Intensivstation.
Wachsende Gewalt in Schweden
Die Vorfälle in Örebro sind Teil eines besorgniserregenden Trends von Waffengewalt in Schweden. Seit Jahresbeginn 2022 wird in dem Land jede Woche mindestens ein Mensch durch Schusswaffen getötet. Dies hat eine Diskussion über die zunehmende Gangkriminalität ausgelöst, die sich nun über große städtische Zentren hinaus ausbreitet. Die Ministerpräsidentin von Schweden, Magdalena Andersson, bezeichnete die Schießereien als „schwedische Epidemie“, während Polizeichef Anders Thornberg wenig Optimismus über eine baldige Trendwende äußert. Schusswaffenopfer und die Kriminalitätsrate sind stark angeschwollen, wobei im Jahr 2022 bereits die gleiche Anzahl an Todesopfern registriert wurde wie im gesamten Vorjahr.
Diese Problematik betrifft zunehmend auch Minderjährige, und das Phänomen hat die Debatte über gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Gangs angeheizt. Vorfälle wie der, bei dem eine Mutter und ihr Kind in Eskilstuna unter Beschuss geraten sind, heben die Dringlichkeit der Situation hervor. Die Regierung hat auf die Krisenreaktion reagiert, indem sie die Zahl der Polizisten erhöht und die Strafen für Minderjährige verschärft. Dennoch fühlen sich viele Bewohner aus benachteiligten Vierteln, die oft von Gewalttaten betroffen sind, allein gelassen und berichten von Ungleichheiten, die die Gesellschaft spalten.
Expert:innen und politische Analyst:innen sind sich einig, dass Lösungen gefunden werden müssen, um die Gewalt in den Griff zu bekommen. Dabei werden härtere Strafen, ein Ausbau der Polizeipräsenz und Integrationsmaßnahmen diskutiert. Die kommenden Parlamentswahlen werden voraussichtlich stark von der Diskussion über Gangkriminalität und die Sicherheit in den schwedischen Städten geprägt sein. Weitere Informationen zu den Hintergründen dieser Entwicklung finden sich auf Tagesschau.
Die Geschehnisse in Örebro zeigen einmal mehr, dass die Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität in Schweden dringender denn je ist, und werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft gegenübersieht.