
Am 11. Februar 2025 ereignete sich in Guatemala-Stadt ein tragisches Busunglück, bei dem mindestens 55 Menschen ihr Leben verloren. Ein Reisebus, der mehr als 70 Insassen beförderte, stürzte gegen 11 Uhr von einer Brücke in eine rund 20 Meter tiefe Schlucht. Die Unfallstelle, die Belize-Brücke, ist ein wichtiger Verbindungsweg zu den nördlichen Regionen des Landes. Berichten zufolge waren 53 Leichen sofort am Unfallort geborgen worden, während zwei weitere Insassen später im Krankenhaus starben. Viele weitere Verletzte befinden sich in Lebensgefahr.
Der Bus hatte seinen Ausgangspunkt in der Gemeinde San Agustín Acasaguastlán und war auf dem Weg nach Guatemala-Stadt, etwa 90 Kilometer entfernt. Die Ursache des Unfalls ist bislang unklar; ersten Informationen zufolge verlor der Fahrer, nachdem er mehrere andere Fahrzeuge gerammt hatte, die Kontrolle über das Fahrzeug und durchbrach die Leitschiene, wodurch der Bus abstürzte. Der über 30 Jahre alte Bus verfügte allerdings über eine gültige Betriebserlaubnis.
Staatstrauer und Untersuchung
Der guatemaltekische Präsident Bernardo Arévalo rief eine Staatstrauer aus und drückte den Familien der Opfer sein Beileid aus. Zudem wurde eine umfassende Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, um mögliche Überladungen des Busses und andere Faktoren zu prüfen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits erste Ermittlungen zum Unfallhergang eingeleitet.
Das Unglück hat nicht nur unmittelbare Trauer ausgelöst, sondern wirft auch Fragen zur allgemeinen Verkehrssicherheit in Guatemala auf. Laut einem Bericht des Observatoriums für Menschenrechte und sozialen Ausgaben (ODGS) ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Guatemala in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Faktoren wie unzureichende Fahrzeuginspektionen, zu schnelles Fahren und das Fehlen angemessener Verkehrsinfrastruktur könnten zur Häufung solcher tragischen Ereignisse beitragen.
Der Kontext der Verkehrssicherheit
Die Verkehrssicherheit in Guatemala ist ein ernsthaftes Problem, das laut dem ODGS-Bericht Tausende von Menschen jährlich betrifft. Der Bericht weist darauf hin, dass die Provinz Guatemala 42 Prozent der Fahrzeuge und 40 Prozent der Verkehrsunfälle im Land beherbergt. Darüber hinaus tragen Alkoholmissbrauch, überhöhte Geschwindigkeit und fehlende regelmäßige Fahrzeugüberprüfungen zur hohen Unfallrate bei.
Die dringend notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit umfassen unter anderem die Implementierung präventiver Sicherheitsmaßnahmen, die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sowie die Förderung des sicheren und zugänglichen öffentlichen Verkehrs. Vor dem Hintergrund des Drucks aus der Gesellschaft auf die Regierung, aktivere Schritte zur Reduzierung der Verkehrsunfälle zu unternehmen, könnte das Busunglück vom 11. Februar 2025 ein Wendepunkt in der Diskussion um die Sicherheit im Straßenverkehr sein.