
Am 18. März 2025 kündigte der CEO von Nvidia, Jensen Huang, während der Entwicklerkonferenz GTC die nächste Generation von KI-Chips an, die unter dem Namen „Vera Rubin“ entwickelt werden. Die Markteinführung ist für den Herbst 2026 geplant. Diese Neuentwicklung hat das Ziel, die Betriebskosten von KI-Software erheblich zu senken und setzt auf die fortschrittliche Architektur, die im Blackwell-Portfolio enthalten ist. Nvidia wird dabei auch weiterhin eine Schlüsselrolle im Bereich Künstliche Intelligenz spielen, da ihre Chips in Rechenzentren weltweit zur Schulung und Entwicklung von KI-Anwendungen eingesetzt werden. Große Unternehmen wie Google, Meta bzw. Facebook sowie zahlreiche KI-Start-ups wie OpenAI verwenden Nvidia-Technologie und tragen maßgeblich zu deren explosivem Wachstum in den vergangenen Jahren bei, wie Weser-Kurier berichtet.
Huang hat jedoch auch betont, dass es Sorgen unter den Investoren gibt, dass die Nachfrage nach KI-Rechenleistung zurückgehen könnte. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem komplexe KI-Modelle, wie das chinesische Modell Deepseek R1, das 150 Mal mehr Rechenleistung benötigt als herkömmliche KI-Software, immer schwieriger zu trainieren sind. Huang hat eingestanden, dass der tatsächliche Bedarf an Rechenkapazität um das Hundertfache höher ist als ursprünglich angenommen. Dies zeigt, dass in der KI-Branche ein Umdenken stattfindet; statt gespeicherte Antworten abzurufen, wird zunehmend darauf gesetzt, frische Antworten zu generieren.
Technologische Innovationen in der Chip-Entwicklung
Nvidia steht momentan jedoch auch vor Herausforderungen, da der Rollout der Blackwell-Grafikprozessoren für Rechenzentren aufgrund eines Designfehlers verzögert wurde. Diese erforderte einen Neudesign der Silizium- und Verpackungstechnik. Durch diese Verzögerung wurde jedoch nicht die Entwicklung der Blackwell 300-Serie, auch bekannt als Blackwell Ultra, beeinträchtigt, die für AI und High Performance Computing gedacht ist und für die zweite Jahreshälfte erwartet wird. Diese neuen Chips sollen eine höhere Rechenleistung und bis zu 288 GB Speicher mit 12-Hi HBM4E-Technologie bieten, was eine potenzielle Leistungssteigerung von etwa 50 % im Vergleich zur vorherigen B200-Serie erwarten lässt.
Bei der geplanten Einführung der Vera Rubin-GPUs für Rechenzentren im Jahr 2026 ist eine noch größere Rechenleistung zu erwarten, die mit der neuen Rubin-Architektur erreicht werden soll. Diese umfasst nicht nur hochentwickelte Prozessoren und Netzwerkkomponenten, sondern auch einen Vera CPU und NVLink 6, die eine gigantische Bandbreite von 3600 GB/s bieten werden, wie Tom’s Hardware berichtet.
Nvidia auf dem Vormarsch
Im Kontext des aktuellen KI-Booms wird Nvidia zunehmend als einer der wertvollsten Akteure im Technologiebereich wahrgenommen. Die Aktien des Unternehmens schlossen am Dienstag bei 135,58 Dollar, was einem Anstieg von 3,5 % entspricht, und bewerteten die Gesellschaft mit beeindruckenden 3,34 Billionen Dollar. Damit ist Nvidia das wertvollste Unternehmen der Welt, gefolgt von Apple und Microsoft. Diese neue Bewertung fußt auf einer möglichen Gewichtung des Unternehmens im Technology Select Sector SPDR Fund im S&P 500 und dem damit verbundenen Interesse der Investoren, über 10 Milliarden Dollar in Nvidia-Aktien zu investieren, so der Bericht von Euronews.
Nvidia hat sich somit nicht nur als führender Hersteller von KI-Chips etabliert, sondern sich auch den Marktanteil von 80 % in dieser Branche gesichert. Trotzdem müssen weiterhin Milliarden investiert werden, um die Marktstellung zu halten, insbesondere angesichts eines jährlichen Umsatzwachstums von über 200 %. Analysten erwarten eine mögliche Marktwertüberschreitung von 4 Billionen Dollar. Dennoch bleibt die Dividendenrendite mit nur 0,03 % gering, was Anleger dazu verleiten könnte, auf Gewinnmitnahmen zu setzen, falls der Aktienkurs weiter steigt.