
Mario Vargas Llosa, der renommierte peruanische Literaturnobelpreisträger, ist am Sonntag, im Alter von 89 Jahren, in Lima verstorben. Die traurige Nachricht wurde heute von seinen Kindern in einem offiziellen Statement bekannt gegeben. Vargas Llosa verstarb umgeben von seiner Familie in seiner Heimatstadt. Seine Familie hat beschlossen, keine große Trauerfeier abzuhalten und stattdessen darum gebeten, das literarische Werk des Schriftstellers zu ehren und seine Bücher zu lesen, wie rp-online berichtet.
Der literarische Nachlass von Vargas Llosa ist beeindruckend und umfasst mehr als 40 Bücher. Zu seinen bekanntesten Werken gehören fünf besonders empfohlene Titel, die einen tiefen Einblick in seine vielseitige Karriere geben:
- „Die Stadt und die Hunde“ (1963): In diesem Debütroman beschreibt Vargas Llosa die Erfahrungen von Kadetten in einer militärischen Erziehungsanstalt und thematisiert Machtstrukturen und Gewalt.
- „Lob der Stiefmutter“ (1988): Ein erotischer Roman, der die komplexe Beziehung zwischen einem Jungen und seiner Stiefmutter behandelt.
- „Das Paradies ist anderswo“ (2003): Hier verknüpft er die Lebensgeschichten von Paul Gauguin und Flora Tristan mit dem Streben nach einem idealen Leben.
- „Die große Versuchung“ (2023): In seinem letzten Roman geht es um Tono Azpilcueta, der nach der Rettung seiner Heimat strebt, während er an einem Buch über einen verstorbenen Gitarristen arbeitet.
Ein Leben in Bildern und Erinnerungen
Vargas Llosa wurde in Arequipa, Peru, geboren und hatte während seines Lebens zahlreiche Wohnsitze auf verschiedenen Kontinenten. Die Bilder sich seiner spektakulären Wohnung in Lima, in der er einen unordentlichen Arbeitsplatz hatte, spiegeln seine kreative Persönlichkeit wider. Sein Sohn Álvaro teilte Fotos von Vargas Llosa in seinem Arbeitszimmer, das einen atemberaubenden Blick auf den Pazifik bot. Der Schriftsteller wünschte sich, nach seinem Tod eingeäschert zu werden, und hinterlässt ein reiches künstlerisches Erbe sowie mehrere Immobilien, darunter eine Villa in Lima und ein Apartment in Madrid in der Nähe der Puerta del Sol, wie lecturas.com berichtet.
In seinem Leben hat Vargas Llosa nicht nur als Romancier, sondern auch als politischer Akteur von sich reden gemacht. Er kandidierte 1990 für das Präsidentenamt in Peru, unterlag jedoch in der Stichwahl. Sein politisches Engagement und seine scharfen Kritik an der Gesellschaft machten ihn zu einer umstrittenen Figur. In den 1970er Jahren wandte er sich von linken Idealen ab und entwickelte sich zu einem Verfechter wirtschaftsliberaler Ansichten, beeinflusst durch seine Erfahrungen mit Diktaturen in Lateinamerika. Diese Entwicklung spiegelt sich in vielen seiner Werke wider, darunter der bedeutende Roman „Gespräch in der Kathedrale“ (1969), der als einer seiner besten bezeichnet wird. Diese Informationen stammen aus einem Bericht des Deutschlandfunks.
Mario Vargas Llosa hinterlässt nicht nur eine Vielzahl literarischer Werke, sondern auch einen bleibenden Einfluss auf die Weltliteratur und einen bleibenden Eindruck in den Herzen seiner Leser.