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Johnny Rotten schließt Sex Pistols-Reunion aus – Woke-Kritik inklusive!

Johnny Rotten distanziert sich von den Sex Pistols und kritisiert die Band als „Karaoke“. Der Umbau seines politischen Standpunkts und seine Pläne für eine Tour mit PiL stehen im Fokus.

John Lydon, auch bekannt als Johnny Rotten, hat sich entschieden, eine klare Trennlinie zwischen sich und den Sex Pistols zu ziehen. In einem jüngsten Interview distanziert sich der ikonische Punkmusiker von seinen ehemaligen Bandkollegen und äußert scharfe Kritik an deren aktuellen Aktivitäten. Er bezeichnet die Reunion-Pläne der Band als „Karaoke“ und als „Clown-Zirkus“. Diese Worte fassen seine Enttäuschung über die Entwicklung der Band seit ihrer Gründung zusammen. Lydon, der für seine offene und oft kontroverse Art bekannt ist, sieht sich selbst als die wahre Stimme der Sex Pistols und stellt die Authentizität seiner ehemaligen Mitstreiter in Frage. Laut compact-online.de lehnt er nicht nur eine Wiedervereinigung ab, sondern hat auch politische Motive für seine Entscheidung angegeben.

Besonders bitter wurde die Auseinandersetzung, als Lydon 2022 versuchte, die Verwendung von Sex-Pistols-Songs für die Disney-Plus-Serie „Pistol“ zu stoppen. Er verlor den Rechtsstreit und sieht sich nun gezwungen, sich klarer von der Band abzugrenzen. Politisch hat sich Lydon als Befürworter des Brexit und Unterstützer von Donald Trump positioniert, was ihn in der Punk-Community nicht unumstritten macht. In alten Interviews und Auftritten hat er immer wieder betont, dass ihm die Freiheit des Denkens wichtig sei und er die Woke-Bewegung kritisch betrachtet. Er sieht sie als Einschränkung dieser Freiheit. Lydon hat Pläne für eine eigene Tour mit seiner Nachfolgeband Public Image Ltd (PiL) und positioniert sich weiterhin als Stimme der Arbeiterklasse und der Außenseiter.

Der Punk und seine politischen Wurzeln

Die Punkbewegung, aus der Lydon stammt, entwickelte sich in den 1970er Jahren als eine radikale Antwort auf gesellschaftliche Missstände. In dieser Zeit wagten es Bands wie The Clash, sich politisch zu engagieren. Beispielsweise sangen sie gegen Rassismus und beteiligten sich an der Bewegung „Rock Against Racism“. Deutschlandfunk Kultur hebt hervor, dass Punk auch eine Plattform für feministische Themen bot, was vor allem durch Bands wie X-Ray Spex repräsentiert wurde. Die Frontfrau Poly Styrene kritisierte in ihren Texten Geschlechterrollen und stellte die Normen infrage, die die Gesellschaft den Frauen auferlegte.

Malcolm McLaren, der Manager der Sex Pistols, und die Band selbst schöpften aus einer Quelle der Provokation und widersprüchlichen politischen Botschaften. Punk-Historiker wie Jon Savage beschreiben die Schockstrategien der Sex Pistols als ein zentrales Element ihrer Identität. Der Punk war somit nicht nur eine Musikrichtung, sondern auch eine sozialpolitische Bewegung, die gegen das Establishment aufbegehrte und deren Mitglieder häufig mit ihren eigenen Ansichten und Erfahrungen in Konflikt gerieten.

Im Verlauf der Zeit haben sich die Themen und Stile innerhalb des Punks weiterentwickelt. Der Einfluss von Bands wie The Equals, die in den 60er Jahren einen Meilenstein mit dem Song „Police on My Back“ setzten, zeigt die tiefe Verzahnung von Musik, Identität und politischen Fragen. Die Gewalt beim Notting Hill Carnival 1976 und die darauffolgenden Konflikte zwischen Polizei und Demonstranten inspirierten Lieder wie „White Riot“ von Joe Strummer, das die Spannungen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen thematisierte.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 3
www.deutschlandfunkkultur.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 163Foren: 52