
Die niederländische Discounter-Kette Action kommt mit einem innovativen Angebot auf den deutschen Markt: Eine Barbie-Puppe, die Trisomie 21 repräsentiert, wird zum Preis von 7,79 Euro verkauft. Dies geschieht im Rahmen eines stetigen Wachstums von Action in Deutschland, wo jede Woche neue Produkte hinzugefügt werden. Die Mitarbeiterin, die als „Sarah in Action“ bekannt ist, hat über soziale Medien um positive Rückmeldungen gebeten. Während eine Kundin die Puppe kritisierte und meinte, dass die Aufklärung von Kindern nicht von einer Puppe abhängen sollte, zeigen die meisten Kommentare eine große Unterstützung für Inklusion und realistische Darstellungen. Hoffnung besteht, dass die Barbie in vielen Filialen erhältlich sein wird, was die Reichweite dieser wichtigen Botschaft weiter erhöhen könnte. DerWesten berichtet.
Die Barbie mit Down-Syndrom wurde im April 2023 von Mattel eingeführt. Die Puppe ist in einem bunten Blumenkleid gekleidet und soll die Vielfalt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt widerspiegeln. Lisa McKnight, Vizepräsidentin von Mattel, betont das Ziel, gegen die Stigmatisierung von Menschen mit Behinderung anzutreten. Diese Initiative kommt in einer Zeit, in der mehr als 90% der ungeborenen Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben werden. Dies wirft Fragen zur gesellschaftlichen Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen auf, da der Druck auf Familien, die sich für das Leben eines behinderten Kindes entscheiden, einen besorgniserregenden Anstieg erfährt. Die Hoffnung ist, dass die Barbie-Puppe Kinder auf das Fehlen von Menschen mit Trisomie 21 in ihrem Umfeld aufmerksam macht, was eine wichtige Diskussion anstoßen könnte. Dies wird auch von der Stiftung Zukunft CH unterstützt, die am 16. September 2023 den „Marsch fürs Läbe“ in Zürich organisiert. Zukunft CH.
Vielfalt im Spielzeug
Die Diskussion um Vielfalt in Spielsachen hat sich in letzter Zeit intensiviert. Studien zeigen, dass Spielsachen oft auf weiße Charaktere bezogen sind, was es für Kinder aus diversen Kulturen schwierig macht, positive Identifikationsmöglichkeiten zu finden. Anna und Sina engagieren sich seit 2012 im Vorstand des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften und haben festgestellt, dass auch bei Spielzeug für afrodeutsche Kinder große Lücken herrschen. Es wird betont, wie wichtig es ist, dass Kinder in Spielsachen repräsentiert werden. Eine positive Identifikation stärkt das Selbstbewusstsein. Zudem haben sie Kriterien für eine Spielzeugpositivliste entwickelt, die eine vorurteilsfreie Darstellung und vielfältige Identifikationsmöglichkeiten aufzeigt. Wheelymum führt aus, dass der Austausch mit Herstellern und eine stetige Sensibilisierung bei Fachkräften notwendig sind, um das Bewusstsein für Vielfalt und Repräsentation zu erhöhen.
Die Initiative von Action mit der Trisomie-Barbie ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt in Richtung einer integrativen Gesellschaft. Die breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit könnte dazu führen, dass mehr Unternehmen über ähnliche Produkte nachdenken und so zur Aufklärung und Inklusion von Menschen mit Behinderungen beitragen. Die Entwicklung in der Spielzeugindustrie spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen wider und bietet Kindern die Möglichkeit, sich in ihrer Vielfalt zu erkennen und wertzuschätzen.