
Im Jahr 2025 jährt sich die Geburt Christi zum 2025. Mal. Vor diesem Hintergrund wird ein „Heiliges Jahr“ unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ gefeiert. Diesem Thema widmete sich auch der Pfarrer Josef D. Szuba in seiner letzten Ansprache, in der er die unendliche Sehnsucht der Menschen nach einem erfüllten Leben thematisierte. Die fundamentale Kraft der Hoffnung, die in der christlichen Tradition als mehr als ein abstraktes Prinzip, sondern als die Person Jesu Christi verstanden wird, spielt eine zentrale Rolle.
Josef D. Szuba, der Autor und Pfarrer in der Pfarrei Hl. Katharina von Siena, betonte, dass die Theorie von Ernst Bloch, einem großen Philosophen aus Ludwigshafen, auch für Theologen von Bedeutung ist. Blochs Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“ zeigt auf, wie Hoffnung als Triebkraft für Wünsche, Tagträume, Technik, Kunst und Religion fungiert und dabei eine essenzielle Grundlage christlicher Überzeugungen bildet. Die Hoffnung wird als Gottes Verheißung beschrieben, die den Gläubigen in unsicheren Zeiten Sicherheit bietet.
Ernst Blochs Einfluss und Gedanken
Ernst Blochs Werk, das in drei Bänden verfasst wurde, beginnt mit grundlegenden Fragen zur Identität des Menschen. Dabei thematisiert es die Ängste, die die Menschen begleiten, und beschreibt die menschliche Wunschvorstellung. Bloch skizziert ein „Noch-Nicht-Bewusste“, das die Menschen antreibt und sie zu „Tagträumen“ führt, welche als Ausdruck ihrer Zukunftsvisionen dienen. Diese Tagträume haben, laut Bloch, eine tiefere Bedeutung als bloße Flucht und reflektieren vielmehr konkrete Lebensbedingungen sowie den Wunsch nach Verbesserung. Das Werk kritisiert auch die Sichtweisen anderer Psychologen wie Sigmund Freud, die grundlegende Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigen.
Seine Philosophie differenziert zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten, und er sieht in der Hoffnung einen Antrieb, der über die bloße Zuversicht hinausgeht. Hoffnung wird hier als eine Überzeugung angesehen, das Richtige zu tun – ein fundamentales Konzept sowohl im Marxismus als auch in der christlichen Glaubenstradition.
Das Heilige Jahr 2025
In dem Jubiläumsjahr 2025 richtet sich das Augenmerk auf ein besonderes christliches Ereignis. Die Feier des Heiligen Jahres wird die Menschen dazu anregen, die Symbole der Hoffnung zu reflektieren. Ein Anker symbolisiert hierbei die christliche Hoffnung und steht für Sicherheit in unruhigen Zeiten. In Ludwigshafen, der Heimatstadt von Ernst Bloch, wird dieser Anker als Zeichen für eine hoffnungsvolle Zukunft verwendet.
Die Redewendung „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in den Überlegungen vieler Gläubiger. Im neuen Jahr wird die Orientierung am Gekreuzigten und Auferstandenen betont. Der Tod Jesu am Kreuz und sein Triumph über den Tod umfassen die Kernbotschaft der Hoffnung. Jesus‘ Kommen wird hierbei als entscheidende Zeitenwende gefeiert.
Die Auseinandersetzung mit der Hoffnung, die sich nicht nur in den Lehren der Kirche, sondern auch in den philosophischen Gedanken Blochs widerspiegelt, bleibt für die Menschen in der heutigen Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Die Fragen nach Identität, Lebenssinn und Hoffnung, die Bloch aufwirft, sind aktueller denn je. Hoffnung ist nicht nur das Streben nach einer besseren Zukunft, sondern bildet das Fundament der christlichen Überzeugung und der menschlichen Existenz.