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Der letzte Papst: Neue Rituale für den Abschied der Gläubigen!

Der Tod eines Papstes ist ein historisches Ereignis mit reichen Traditionen und neuen Ritualen. Entdecken Sie die Veränderungen im Beisetzungsprozess und den Einfluss von Papst Franziskus auf die katholische Kirche.

Der Tod eines Papstes bedeutet nicht nur den Verlust eines religiösen Oberhaupts für über eine Milliarde katholische Gläubige weltweit, sondern auch das Ende einer über zweitausendjährigen Tradition. Das Papsttum, das auf Jesus Christus zurückgeht, ist eng mit den rituellen Praktiken der katholischen Kirche verbunden. Bei dem Ableben eines Papstes stehen diese Rituale im Mittelpunkt, die kürzlich von Papst Franziskus überarbeitet wurden, während er sich aktuell wegen einer Lungenentzündung im Gemelli-Krankenhaus in Rom befindet, wie Merkur berichtet.

Traditionell wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der Tod eines Papstes durch eine sogenannte Rekognition festgestellt. Dabei schlug der Carmelengo den Papst leicht gegen die Stirn und rief seinen Taufnamen. Heute geschieht dies im Beisein von Ärzten. Nach dem Tod des Papstes wird dessen Siegelring abgenommen und in der ersten Kardinalssitzung zerbrochen, um das Ende seines Pontifikats zu besiegeln. Die Rituale wurden nach den Beisetzungen von Papst Benedikt XVI. und Papst Johannes Paul II. neu gestaltet.

Angepasste Rituale nach dem Tod

Die neuen Festlegungen sind im „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ festgehalten, welcher 2024 aktualisiert wurde. Diese Anpassungen zielen darauf ab, die Rituale zu vereinfachen und gleichzeitig den Glauben an den auferstandenen Christus besser zu verkörpern. Der gesamte Prozess gliedert sich in drei Hauptstationen:

  • Im Haus des Verstorbenen: Der Tod wird in der Kapelle festgestellt, der Leichnam wird in einem Holzsarg aufgebahrt.
  • Im Petersdom: Gläubige können am offenen Sarg Abschied nehmen. Am Vorabend der Beerdigungsmesse wird der Sarg geschlossen.
  • Am Begräbnisort: Die Liturgie wurde gestrafft. Der Papst wird künftig nicht mehr automatisch in der Vatikanbasilika beigesetzt, sondern könnte auch in der Kapelle „Santa Maria Maggiore“ beigesetzt werden.

Besonders bemerkenswert ist die Entscheidung von Papst Franziskus, dass verstorbene Päpste nicht mehr im Petersdom aufgebahrt werden. Benedikt XVI. war der letzte Papst, dessen Leichnam in dieser Tradition lag. Stattdessen sollen künftig Päpste „wie jedes andere Kind der Kirche beerdigt werden“. Damit wird eine weniger opulente, dafür würdige Bestattung angestrebt, die ohne überladene Rituale auskommt.

Die Bedeutung der Beerdigungspraktiken

Die katholische Kirche legt großen Wert auf die Bestattungsform, da dies die „letzte Ruhe“ des Leichnams im Grab und die „ewige Ruhe“ der Seele bei Gott symbolisiert. Traditionell gilt die Erdbestattung als bevorzugte Form, während die Feuerbestattung erst seit 1963 unter bestimmten Bedingungen vom Papst erlaubt wurde. Historisch gesehen hatte die Kirche lange Zeit Bedenken gegen die Einäscherung, da sie als heidnisches Ritual galt, bevor sie diese Praxis schließlich akzeptierte. Dennoch sollte die Leiche des Papstes einem besonderen Respekt begegnen, was sich in den neuen Regelungen spiegelt, wie katholisch.de betont.

Mit dem Tod eines Papstes läuten auch die Glocken aller katholischen Kirchen weltweit, und es beginnen die „Novendiali“, die neuntägigen Trauerfeierlichkeiten in Rom. Diese sind wichtig, um den Kardinälen die Anreise zur Wahl des neuen Papstes zu ermöglichen. In den letzten Stunden eines Papstes sind seine letzten Worte von besonderer Bedeutung, die oft als Ausdruck eines frommen und gottgefälligen Sterbens festgehalten werden.

Die Änderungen in den Bestattungsritualen und der Fokus auf einfachere, jedoch würdige Zeremonien reflektieren die moderne Haltung der Kirche in Bezug auf den Tod und die Bestattung, die in der heutigen Zeit mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollen. Die Kirche steht vor der Herausforderung, die traditionsreichen Praktiken mit den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft in Einklang zu bringen.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.katholisch.de
Referenz 3
www.katholisch.de
Quellen gesamt
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