
Am 9. April 2025 hat Schleswig-Holstein den nächsten Schritt zur Verstärkung des Forschungsdatenmanagements (FDM) angekündigt. Dies geschieht im Kontext der zunehmend digitalen Forschungslandschaft, die einen strukturierten Umgang mit Forschungsdaten unabdingbar macht. Der Fokus liegt auf dem neuen Nachfolgeprojekt „FDM-SH Reach-Out“, das am 28. März 2025 in Kiel vorgestellt wurde. Im Rahmen des Digitalisierungsprogramms 4.0 wird dieses Projekt ab April unterstützt und zielt darauf ab, die Infrastruktur, Kompetenzen und Vernetzung im FDM-Bereich auszubauen. Die offizielle Übergabe des Abschlussberichts des vorherigen Projekts an das Bildungsministerium unterstreicht die kontinuierliche Unterstützung der Initiative.
Bildungsministerin Karin Prien und Digitalisierungsminister Dirk Schrödter haben bei der Veranstaltung die strategische Bedeutung von FDM hervorgehoben. Bei einem interaktiven World-Café wurden verschiedene Perspektiven zu Themen wie der nachhaltigen Verfügbarkeit von Daten, der Rolle von FDM bei Drittmittelanträgen sowie dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Forschungsdatenlandschaft diskutiert. Prof. Dr. Klaus Tochtermann machte die Wichtigkeit des Austausches und der gemeinsamen Entwicklung deutlich und betonte das Ziel, neue Interessengruppen wie Kultureinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und die Landesverwaltung anzusprechen.
FAIR-Prinzipien im Forschungsdatenmanagement
Das FDM zielt nicht nur auf die organisatorische Unterstützung von Forschungseinrichtungen, sondern folgt auch den Prinzipien des FAIR-Standards: Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel) und Reusable (wiederverwendbar). Diese Prinzipien sind entscheidend für die Entwicklung von Routinen, die die Handhabung und das Management von Forschungs- und Entwicklungsdaten optimieren. Dabei spielen aussagekräftige Metadaten und ein konsistentes Vokabular eine zentrale Rolle, die zur sicheren Ablage und zur intelligenten Verknüpfung der Daten beitragen.
Ein zentraler Aspekt dieses Ansatzes ist die Datenkuration. Sie gewährleistet, dass alle gesammelten Daten korrekt erfasst und vollständig katalogisiert werden. Dies bildet die Grundlage für die Digitalisierung der Laborprozesse und stellt sicher, dass die Daten auffindbar sind. Zudem wird die Zugänglichkeit durch die Erstellung von Datenplattformen und die Anbindung an Datenräume erleichtert, einschließlich der Implementierung von Rechtemanagement und der Einhaltung geltender Forschungsdaten-Politiken.
Zukunftsperspektiven
Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit der Daten. Hier werden Standards und Ontologien eingesetzt, um eine semantisch konsistente Beschreibung sicherzustellen und die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Quellen zu ermöglichen. Die Sicherstellung der Datenqualität und -integrität wird ebenso betont, sodass die Daten für andere Forschende aufbereitet und dokumentiert sind.
Insgesamt zeigt das Engagement Schleswig-Holsteins für das Forschungsdatenmanagement, wie wichtig ein strukturiertes und strategisches Vorgehen in einer zunehmend digitalisierten Welt ist. Es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen die Initiative „FDM-SH Reach-Out“ in den kommenden Jahren mit sich bringen wird und welche neuen Perspektiven sich für die Forschungslandschaft in Deutschland ergeben werden.