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Sammer kritisiert: Umgang mit Beckenbauer war unwürdig und heuchlerisch!

Matthias Sammer kritisiert den Umgang Deutschlands mit Franz Beckenbauer anlässlich seines Todestags. Er wirft Heuchelei vor und reflektiert über die WM-Vergabe 2006. Ein Aufruf zur Ehrung des Fußballidols.

Am 7. Januar 2025 äußerte sich Matthias Sammer anlässlich des ersten Todestags von Franz Beckenbauer. In einem emotionalen Statement kritisierte Sammer den Umgang Deutschlands mit der Fußballlegende, die am 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren verstorben war. Sammer, der in seinem Wintergarten ein großes, eingerahmtes Poster von Beckenbauer hängt, bezeichnete die Reaktionen und die Behandlung Beckenbauers als unwürdig, insbesondere im Kontext der „Sommermärchen-Affäre“ und der damit verbundenen Korruptionsvorwürfe rund um die Vergabe der Heim-WM 2006.

Sammer warf Deutschland Heuchelei vor und stellte klar, dass Beckenbauer mit einem System konfrontiert war, in dem er nicht allein die Verantwortung trug. Er betonte, dass Beckenbauer gute Absichten im Fußball hatte und sich mit Situationen auseinandersetzen musste, für die er nicht verantwortlich war. „Alle wussten, mit welchem System Beckenbauer bei der WM-Vergabe konfrontiert war“, so Sammer. Dies wirft ein schlechtes Licht auf den Umgang mit einem seiner ehemaligen Idole, dessen Verdienste im deutschen Fußball gewaltig sind.

Kritik an Geldflüssen und juristischen Konsequenzen

Ein zentrales Thema in Sammer’s Kritik sind die wiederholt aufgetauchten Geldflüsse rund um die Heim-WM 2006. Im Jahr 2005 wurden 6,7 Millionen Euro vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA an Robert Louis-Dreyfus überwiesen, der zuvor Zahlungen an FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam getätigt hatte. Diese Zahlungen stehen im Verdacht, korrupten Machenschaften zu dienen und werden bis heute untersucht. Sammer äußerte kein Verständnis für die andauernden Verfahren gegen ehemalige DFB-Präsidenten wie Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt, die im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung vor Gericht stehen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Tatsache, dass Niersbachs Verfahren gegen eine Zahlung von 25.000 Euro eingestellt wurde, während sich Schmidt aufgrund gesundheitlicher Probleme in einem abgetrennten Verfahren befindet.

Sammer bedauert zutiefst, was Beckenbauer angetan wurde. Währenddessen wird der Fußballverband weiterhin mit den Altlasten der Korruptionsaffäre konfrontiert. Die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar steht ebenfalls im Schatten zahlreicher Korruptionsvorwürfe, die die Integrität der FIFA und ihre Funktionäre betreffen. Die Chronologie der Korruptionsaffäre ist von erhobenen Vorwürfen und juristischen Schritten durchzogen, die bis in die höchsten Ebenen der Verbandsstrukturen reichen.

Ein unvergessliches Erbe

Sammer würdigte Beckenbauer nicht nur für seine sportlichen Erfolge, sondern auch für seine Souveränität und Klarheit im Umgang mit den Herausforderungen des Fußballs. In einer Zeit, in der der Sport von Skandalen überschattet wird, ist es wichtig, das Vermächtnis von Persönlichkeiten wie Beckenbauer zu bewahren. Sammer bekundete seine Dankbarkeit, ihn gekannt zu haben, und will weiterhin an ihn denken, nicht nur als Fußballspieler, sondern auch als Mensch, der maßgeblich zur Entwicklung des Fußballs in Deutschland beigetragen hat.

In Anbetracht der schweren Vorwürfe und der juristischen Verwicklungen rund um die WM 2006 bleibt zu hoffen, dass die Diskussion um die Themen Transparenz und Ethik im Sport künftig ernsthafter angegangen wird, um die Integrität des Fußballs wiederherzustellen.

Die Anziehungskraft und der Einfluss Beckenbauers im Weltfußball sind unbestritten. Gleichzeitig fordert Sammer ein Umdenken im Umgang mit den Ikonen des Sports, insbesondere wenn sie unter dem Verdacht von Skandalen zu leiden haben. Der Umgang mit Beckenbauer müsse als Lehrstück für die Zukunft dienen.

Für tiefere Einblicke in die Komplexität der Fußballkorruption und die Verwicklungen, in denen auch Beckenbauer verwickelt war, bietet Kicker eine ausführliche Chronologie der Ereignisse. Darüber hinaus beleuchten PNP und Sport1 die verfehlte Kommunikation und den Umgang der Fußballverantwortlichen mit der Situation rund um die Fußballlegende.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.sport1.de
Referenz 3
www.kicker.de
Quellen gesamt
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