
Die Kinobranche in Deutschland erlebt aktuell einen spürbaren Rückgang bei den Ticketverkäufen. Im Jahr 2024 wurden bundesweit nur noch etwa 90,1 Millionen Kinotickets verkauft, was einem bemerkenswerten Rückgang von 5,8 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht, als es noch 95,7 Millionen waren. Dies berichtet ZDF. Auch der Umsatz der Kinos erfuhr einen Rückgang und sank auf rund 868 Millionen Euro, nachdem er im Vorjahr noch bei 929 Millionen Euro lag.
In Sachsen zeigt sich ein ähnliches Bild. Laut Tag24 verzeichneten die Kinos im Freistaat im Jahr 2023 einen Rückgang der Ticketverkäufe um 1,8 Prozent auf knapp 4,3 Millionen Besucher. Weiterhin sank der Umsatz der sächsischen Kinos um 1,4 Prozent auf fast 40,4 Millionen Euro. Dennoch stieg die Anzahl der Kinos in Sachsen um eins auf 95, während die Anzahl der Kinosäle und Leinwände um sechs auf insgesamt 242 reduzierte.
Filminhalte und Publikumsgeschmack
Die Vorliebe der Zuschauer zeigt sich in der Filmstatistik. Kinderfilme dominieren die Top Ten der beliebtesten Filme in Deutschland, mit sechs Titeln unter den zehn meistbesuchten Filmen. Der Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“ war der erfolgreichste Film des Jahres mit über 5,7 Millionen verkauften Tickets. Gefolgt wurde er von „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ mit mehr als 4,3 Millionen und „Vaiana 2“, der etwa 3,6 Millionen Besucher anlockte. In den Top 10 finden sich nur zwei deutsche Produktionen: „Chantal im Märchenland“ und „Die Schule der magischen Tiere 3“, wie sowohl ZDF als auch Tag24 berichten.
Im Durchschnitt stieg der Ticketpreis auf 9,64 Euro in 2024, im Vergleich zu 9,71 Euro im Vorjahr. In Sachsen betrug der durchschnittliche Eintrittspreis 9,40 Euro – ein Anstieg um 0,4 Prozent. Diese Entwicklungen verdeutlichen den wachsenden finanziellen Druck auf die Kinobetreiber.
Einflussfaktoren auf die Kinobranche
FFA-Vorstand Peter Dinges beschreibt die Entwicklungen als „moderat“ und verweist auf verschiedene Einflussfaktoren. So hatten Sportereignisse und die Hollywood-Streiks Auswirkungen auf die Ticketverkäufe. Diese Streiks führten dazu, dass sich die Veröffentlichung mancher Blockbuster verzögerte, was sich direkt auf die Zuschauerzahlen auswirkt. In 2024 wurden einige hoch erwartete Filme wie „Wicked“, „Dune: Part Two“ und „Deadpool & Wolverine“ veröffentlicht, die möglicherweise eine positive Wende für die Kinobranche bringen könnten.
Die Filmförderungsanstalt (FFA) bietet exklusive, aktuelle Marktdaten der deutschen Film- und Kinowirtschaft an, die auf einer kontinuierlichen Erhebung von Umsatz- und Besuchszahlen basieren. Diese Daten sind auf der FFA-Website einsehbar und liefern umfassende Informationen über das Besucherverhalten sowie die Marktstrukturen.