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Torgau ohne Hautarzt: Patienten in Not – Was jetzt wichtig ist!

In Torgau ist die dermatologische Versorgung in Gefahr: Nach der Praxis-Schließung von Bodo Kunz mangelt es an Hautärzten. Wo Patienten jetzt Hilfe finden können und welche Förderungen geplant sind.

Die medizinische Versorgung in der Region Torgau hat sich in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert. Der Dermatologe Bodo Kunz, der einzige Hautarzt in der Nähe, hat seine Praxis Ende 2024 geschlossen. Dies hat dazu geführt, dass Patienten in Torgau nun für dermatologische Behandlungen nach Oschatz, Eilenburg oder Wurzen reisen müssen. Noch bis Ende 2023 war die Region mit einer Überversorgung von Hautärzten gesegnet, allerdings ist die Situation nach der Schließung von Kunz nun besorgniserregend. Laut lvz.de war die Versorgung vor seiner Schließung mit drei aktiven Hautärzten bei 129 Prozent.

Im zweiten Quartal 2024 waren im Durchschnitt 1757 Patienten auf jede Praxis angewiesen, doch nach Kunz‘ Abgang reduziert sich die Versorgungsrate auf nur 86 Prozent. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) besteht ein Bedarf von mindestens 2,3 Hautärzten für die Region, um eine adäquate Versorgung sicherzustellen. Trotz dieser alarmierenden Zahlen gilt Torgau nicht als akut unterversorgt, da über 50 Prozent der Patienten theoretisch einen Dermatologen in erreichbarer Nähe haben. Dennoch sieht die KVS eine drohende Unterversorgung und es gibt keine Garantie, dass die offene Stelle in Torgau bald wiederbesetzt wird.

Fördermöglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigung

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen bemüht sich, die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern, indem sie finanzielle Anreize für Ärzte bietet. Diese Förderungen können eine einmalige Pauschale von 10.000 bis 15.000 Euro für die Neugründung einer Praxis umfassen, sowie zusätzliche Quartalszuschläge und monatliche Haltepauschalen für erfahrene Ärzte über 65 Jahren. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Plans, ärztliche Versorgung in unterversorgten Regionen zu fördern, wie kvsachsen.de erklärt.

Die Initiativen zielen darauf ab, die Zahl der Behandlungsfälle pro Arzt zu erhöhen, besonders in Gebieten mit einem hohen lokalen Versorgungsbedarf. Diese Ansätze könnten entscheidend sein, um den Rückgang der dermatologischen Versorgung in Torgau zu stoppen.

Die Herausforderungen ländlicher Gesundheitsversorgung

Die Problematik der medizinischen Versorgung in Torgau ist Teil eines größeren Musters in ländlichen Regionen Deutschlands. bpb.de hebt hervor, dass in ländlichen Gebieten oft weniger Gesundheitsversorgungseinrichtungen als in städtischen Gebieten existieren. Die geringe Bevölkerungsdichte führt zu großen Einzugsgebieten für medizinische Leistungserbringer, was lange Anfahrtswege für die Patienten zur Folge hat. Dies ist besonders problematisch für spezialisierte Versorgungsleistungen.

Die ältere Bevölkerung in diesen Regionen hat zudem einen höheren Bedarf an medizinischer Versorgung, was die Situation weiter verschärft. Innovative Modelle wie telemedizinische Verbindungen oder die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen sind daher dringend notwendig, um die Lücken in der Versorgung zu schließen.

Abschließend ist es von entscheidender Bedeutung, dass sowohl lokale als auch überregionale Akteure zusammenarbeiten, um die medizinische Versorgungsstruktur in ländlichen Gebieten nachhaltig zu verbessern. Die Herausforderungen sind groß, doch mit den richtigen Strategien kann eine adäquate Gesundheitsversorgung für alle sichergestellt werden.

Referenz 1
www.lvz.de
Referenz 2
www.kvsachsen.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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