
Die Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau, die seit November 2024 gilt, hat weitreichende Konsequenzen für die Region. Grund für die Schließung sind Längsrisse im Unterspannband der Brücke, welche die Sicherheit gefährden. Nach einer Sonderprüfung folgte die Entscheidung zur sofortigen Sperrung, um die Sicherheit des Verkehrs zu gewährleisten. Diese Maßnahme hat nicht nur den Belastungstest der Brücke nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke zur Folge, sondern auch einen merklichen Einschnitt im täglichen Leben vieler Bewohner und Pendler.
Um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten, hat die Stadt Coswig die Fähre „Bosel“ vorübergehend nach Bad Schandau verlegt. Normalerweise pendelt diese zwischen Coswig und Meißen, doch aufgrund der derzeitigen Umstände wird sie ab sofort zwischen dem Bahnhof Bad Schandau und der Stadt eingesetzt. Die Übergabe der Fähre an den Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fand am Dienstag statt, und die „Bosel“ wird bis spätestens Ende Oktober 2025 in Bad Schandau verfügbar sein, bis eine Rückkehr zur normalen Verkehrssituation möglich ist, wie sächsische.de berichtet.
Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
Mit der Schließung der Elbbrücke stehen Anwohner und Pendler vor großen Herausforderungen. Die Fähren in Bad Schandau, darunter die F3/4 nach Krippen/Postelwitz und die F5 zum Bahnhof, sind kostenlos nutzbar, um den Fahrgästen eine gewisse Erleichterung zu bieten. Diese Fähren sind jedoch die einzige Möglichkeit für Auto- und Lieferverkehr, die Elbe zu überqueren, wodurch viele Umwege in Kauf genommen werden müssen, die sowohl zeit- als auch kostenintensiv sind. Die Stimmung in der Region ist entsprechend angespannt, da die nächsten Elbbrücken in Pirna und Děčín aufgrund der Entfernungen von etwa 19 und 23 Kilometern nicht schnell zu erreichen sind, wie MDR berichtet.
Zudem müssen auch die Buslinien neu geplant werden, um den pendelnden Fahrgästen gerecht zu werden. Während die Busse weiterhin an die Uferseiten der Elbe heranfahren, bleibt der direkte Zugang über die gesperrte Brücke verwehrt. Die Region hat angekündigt, Pendler mit entsprechenden Maßnahmen zu entlasten, doch die Einschränkungen im Schiffsverkehr machen die Lage weiterhin kompliziert.
Tests und zukünftige Entwicklungen
Am 1. bis 3. April wird die Elbbrücke in Bad Schandau mit ferngesteuerten Spezialfahrzeugen getestet, um die Tragfähigkeit der Brücke zu überprüfen. Die Entscheidung über deren Belastbarkeit soll innerhalb von ein bis drei Wochen nach den Tests fallen. In der Zwischenzeit wird der Schiffsverkehr auf der Elbe uneingeschränkt fortgesetzt, was zumindest einen kleinen Lichtblick für die Bewohner darstellt, die auf diese Verkehrsoption angewiesen sind. Die Überfahrt mit der Fähre bleibt währenddessen auch für Fahrgäste von Fernzügen bis zum Bahnhof Bad Schandau kostenlos, was von MDR berichtet wird.
Die Auswirkungen der Sperrung der Elbbrücke zeigen sich nicht nur bei den täglichen Pendeln, sondern auch in der Tourismusbranche, die in der Region von großer Bedeutung ist. Die neuen Parkmöglichkeiten an der Elbfähre und am Bahnhof sind erste Schritte, um den Besuchern entgegenzukommen und eine gewisse Erleichterung zu schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.