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Sachsens Flughäfen in der Krise: 250 Jobs gefährdet, ungewisse Zukunft!

Sachsens Flughäfen stehen trotz eines neuen Finanzierungsplans vor Herausforderungen. Die Mitteldeutsche Flughafen AG plant drastische Einsparungen, Jobabbau und einen Umbau der Infrastruktur, um bis 2026 finanziell stabil zu werden.

In Mitteldeutschland stehen die Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle vor einer herausfordernden finanziellen Lage, die sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft hat. Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) sieht sich seit langem mit strukturellen Problemen konfrontiert und muss nun einen umfangreichen Sparkurs einleiten, um eine drohende Insolvenz abzuwenden.

Die Airports haben in ihrer gesamten Geschichte nie ein positives Betriebsergebnis erzielt. Nach Angaben der MFAG sind gestiegene Abschreibungen auf Infrastrukturinvestitionen sowie unrealistische Passagierzahlen die Hauptursachen für die anhaltenden finanziellen Probleme. Ein Ziel der MFAG ist es, bis 2026 eine „schwarze Null“ zu erreichen, nachdem die Passagierzahlen weit unter den angestrebten 3,5 Millionen in Dresden und 4,5 Millionen in Leipzig/Halle liegen.

Massive Sparmaßnahmen und Umstrukturierung

Um diese Ziele zu erreichen, plant die MFAG unter dem Restrukturierungsprogramm „Zukunft 30“ Einsparungen von beinahe 40 Millionen Euro. Dies beinhaltet einen schrittweisen Abbau von bis zu 250 Arbeitsplätzen, wobei insbesondere Führungsebenen und die Verwaltung betroffen sind. Freie Stellen sollen nicht wieder besetzt werden, und es ist ein qualifizierter Einstellungsstopp vorgesehen.

Darüber hinaus sollen die Flughäfen ihre Infrastruktur optimieren, da diese als überdimensioniert gilt. Die sächsische Koalition bekundet die Unterstützung für beide Flughäfen und strebt an, die Flugverbindungen auszubauen. Wirtschaftsminister Dirk Panther betont die Notwendigkeit, die Flughäfen als Logistik- und Wirtschaftsstandorte zu stärken.

Finanzierung gesichert bis Ende 2026

Die Finanzierung der MFAG wird durch einen neuen Kreditvertrag gesichert, der bis mindestens Ende 2026 Gültigkeit hat. Sachsen und Sachsen-Anhalt haben dazu beigetragen, eine Finanzlücke von 145 Millionen Euro zu schließen. Laut Aviation.Direct wurde die Stabilität der finanziellen Lage durch die Unterstützung der Gesellschafter wesentlich gestärkt.

Der CFO der MFAG, Ingo Ludwig, hebt hervor, dass die neue Finanzierung Voraussetzung ist, um die Restrukturierung und zukünftige Entwicklungen voranzutreiben. Ab 2024 sollen weitere Einsparungen umgesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Flughäfen zu verbessern.

Branchensituation und Ausblick

Die globale Luftfahrtindustrie erlebt 2023 einen Anstieg im Passagierverkehr, doch die Mitteldeutschen Flughäfen kämpfen weiter mit der Rückkehr der Reisenden. Wie der Bericht der Lufthansa Group zeigt, sind die Passagierzahlen weltweit zwar gestiegen, die Flughäfen in Sachsen leiden jedoch unter der Konkurrenz in Prag und dem Rückgang des innerdeutschen Flugverkehrs.

Die MFAG setzt auf zukünftige Erlösquellen, insbesondere in den Bereichen Logistik, Passagen und Flächenentwicklung. Zukünftige Projekte umfassen außerdem den Ausbau des DHL-Drehkreuzes am Flughafen Leipzig/Halle, für das bereits Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro vorgesehen sind. Dennoch gibt es gegen die Ausbaupläne rechtliche Herausforderungen, da zehn Klagen vor dem Sächsischen Oberverwaltungsgericht detailing die Vereinbarkeit der Pläne mit Klimaschutz- und Umweltvorschriften betreffen.

Insgesamt steht die MFAG an einem kritischen Punkt. Die getroffenen Maßnahmen und die geplante Umstrukturierung sind notwendig, um die Airports für die Zukunft wettbewerbsfähig zu halten und die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region zu unterstützen.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
aviation.direct
Referenz 3
report.lufthansagroup.com
Quellen gesamt
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