
In Sachsen-Anhalt steht die Osterzeit vor der Tür, und mit ihr die Tradition des Osterfeuers. Zu den Feiertagen werden zahlreiche dieser Feuer entzündet, wobei es klare Regelungen und Vorkehrungen gibt, um die Sicherheit zu gewährleisten. Wie tag24.de berichtet, unterteilen sich die Veranstaltungen in öffentliche und private Feuermöglichkeiten. Während Vereins- und Gaststättenfeuer genehmigt werden müssen, benötigen Gartenfeuer in der Regel keine Genehmigung, müssen jedoch bestimmte Vorgaben einhalten.
Für das Abladen von Brennmaterial gelten strenge Richtlinien. Nur naturbelassenes, trockenes Holz ist erlaubt. Die Verwendung von feuchtem Material führt zu starkem Rauch und ist unerwünscht. Zudem sind Brandbeschleuniger wie Benzin strikt verboten, und die Feuer dürfen nicht zur Entsorgung von Gartenabfällen genutzt werden. Sicherheitsvorkehrungen, wie der ausreichende Abstand zu Gebäuden, Löschmöglichkeiten und das Einhalten eines sicheren Abstands zum Feuer, sind essenziell. Im Notfall muss umgehend der Notruf 112 gewählt werden.
Waldbrandgefahr führt zu Absagen
Besonders in Gardelegen wurden alle Osterfeuer abgesagt. Der Grund hierfür sind die anhaltende Trockenheit und die hohe Waldbrandgefahr, die aktuell mit der Gefahrenstufe vier (zweithöchste Warnstufe) klassifiziert ist. Diese Entscheidung betrifft sowohl öffentliche als auch privat angemeldete Feuer in der gesamten Einheitsgemeinde, wie n-tv.de berichtet. Lediglich Feuer in Feuerschalen und Kleinstfeuer mit maximal einem Kubikmeter Brenngut sind unter größtmöglicher Vorsicht erlaubt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass traditionelle Osterfeuer kurzfristig genehmigt werden, falls in den kommenden Tagen Regen fällt und die Gefahrenstufe sinkt.
Die Einschätzung der Waldbrandgefahr erfolgt durch das Landeszentrum Wald. Zusätzlich warnen Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst vor der erhöhten Waldbrandgefahr während der Osterzeit. Funkenflug oder heiße Aschereste könnten Waldbrände auslösen. Ein Hochdruckgebiet über Skandinavien und Nordwestrussland sorgt für trockene Festlandsluft in Sachsen. Die Temperaturen könnten in den nächsten Tagen über 20 Grad steigen, was mit viel Sonnenschein und böigem Ostwind einhergeht. Diese Bedingungen führen zu extremen Verdunstungsraten, die den Waldboden weiter austrocknen.
Waldbrandgefahrenstufen
- Stufe 4: Hohe Waldbrandgefahr im Norden Sachsens am Osterwochenende.
- Stufe 5: Extreme Waldbrandgefahr in einigen Regionen nicht ausgeschlossen.
- Stufe 3: Mittlere Waldbrandgefahr im übrigen Sachsen.
In Vergangenheit kam es in Sachsen bereits zu verheerenden Waldbränden, wie der Brand in der Dresdner Heide im Jahr 2019, bei dem mehrere Hektar Wald betroffen waren. Aktuelle Waldschäden haben ein großes Potenzial für brennbares Material in den Wäldern hinterlassen. Damit bleibt die Gefahr von Waldbränden durch leichtfertiges Verhalten hoch, wie der Landesforstpräsident Utz Hempfling warnt. Um die Sicherheit während der Osterzeit zu erhöhen, bleibt das Verbot für offenes Feuer im Wald und in dessen Nähe (bis 100 Meter) ganzjährig bestehen, mit Ausnahmen, die von zuständigen Forstbehörden genehmigt werden können.
Die Gesundheit und Sicherheit der Bürger steht in dieser Zeit an oberster Stelle. Die zuständigen Stellen rufen dazu auf, Ratschläge zur Vermeidung von Waldbränden ernst zu nehmen und im Notfall umgehend zu handeln. Weitere Informationen über das Waldbrandrisiko sind online und über die mobile App „Waldbrandgefahr Sachsen“ verfügbar, wie auf medienservice.sachsen.de zu lesen ist.