
Die Bergwacht Füssen hat im Jahr 2024 eine Rekordzahl von 152 Einsätzen dokumentiert, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Dies berichtet Merkur. Die bisherigen Rekordjahre waren 2011 und 2023, in denen jeweils 140 Einsätze registriert wurden. Besonders auffällig war die Entwicklung während der Wintermonate, die traditionell ruhiger sind. Bis Ende März verzeichnete die Bergwacht jedoch bereits 25 Einsätze – zehn mehr als im Vorjahr. Die Einsätze umfassten Rodelunfälle, hilfsbedürftige Personen, gestürzte Wanderer, sowie Vorfälle mit Gleitschirmfliegern und internistischen Notfällen. Auch eine Totenbergung wurde notwendig.
Der Frühling und Frühsommer stellte sich ebenfalls als aktiv heraus, mit insgesamt 41 Einsätzen. Besonders im Mai waren die Einsatzkräfte gefordert, da allein dort 20 Einsätze zu bewältigen waren. Die vermehrte Aktivität in den Sommermonaten setzte sich fort, mit 14 Einsätzen im Juni, gefolgt von 20 im Juli und 26 im August. Im September war die Anzahl mit 15 Einsätzen etwas stabiler, gefolgt von 25 Einsätzen in den letzten drei Monaten des Jahres. Zudem konnten zwei Hunde aus misslichen Lagen befreit werden.
Gesamtbilanz und Ausbildung
Insgesamt leistete die Bergwacht Füssen im Jahr 2024 rund 1.200 Stunden an Einsatzzeit. Neben den genannten 152 Einsätzen kamen zudem 46 Krankentransporte hinzu, was zu einer Gesamtzahl von 198 rettungsdienstlichen Hilfeleistungen führte. Die Organisation setzte auf umfassende Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder. Insgesamt absolvierten 53 aktive Einsatzkräfte und 8 Anwärter 96 Ausbildungen, die sich über 3.300 Stunden in verschiedenen relevanten Themenbereichen erstreckten.
Für die kommenden Jahre wird eine weitere Zunahme der Einsätze erwartet. Dies ist vor allem auf den zunehmenden Tourismus und das wachsende Interesse an der Bergwelt zurückzuführen. Laut der Bergwacht könnte dieser Trend eine anhaltende Herausforderung darstellen, wird jedoch auch als Chance zur Stärkung der Leistungen wahrgenommen.
Bergunfallstatistik und Sicherheitsforschung
In einem breiteren Kontext bietet die Bergunfallstatistik des Deutschen Alpenvereins (DAV) alarmierende Einblicke. Laut der DAV-Bergunfallstatistik 2022 gab es einen Rekord bei den Unfallzahlen unter den Mitgliedern. 1.243 DAV-Mitglieder waren von Bergunfällen oder Notfällen betroffen, was im Durchschnitt einem Unfall oder Notfall auf 1.128 Mitglieder entspricht. Im Jahr 2022 verzeichnete der DAV insgesamt 35 tödliche Unfälle, was den niedrigsten Wert seit 2020 darstellt. Ein erheblicher Anteil der Unfälle, circa 9%, war auf Stein- und Eisschlag zurückzuführen, was mit dem Wandel des Klimas und den damit verbundenen Risiken zusammenhängt.
Die Bergwacht Füssen steht somit nicht isoliert da, sondern ist Teil eines größeren Systems von Sicherheitsdiensten, die immer wieder an ihre Grenzen gebracht werden, während die Popularität der Bergsportarten stetig zunimmt. Dies erfordert ein kontinuierliches Engagement in der Schulung und Aufklärung von Bergsportlern, um die Sicherheit in den Bergen zu gewährleisten.