
Im Leipziger Zoo herrscht Trauer über den Verlust von zwei Tieren, die in den letzten Tagen verstarben. Eine Rothschildgiraffe namens Sipiwe brachte ein todesgeborenes Jungtier zur Welt. Zootierärzte stellten sofort nach der Geburt den Tod des weiblichen Giraffenbabys fest. Entgegen den Erwartungen gab es während der Trächtigkeit keinerlei Auffälligkeiten, und die Kindsbewegungen waren sichtbar. Die Vorbereitungen in der Mutterstube waren getroffen, jedoch konnte der genaue Geburtstermin nicht eingegrenzt werden. Sipiwe kam 2020 aus dem Zoo Aalborg in Dänemark nach Leipzig und hatte im Februar 2023 ihr erstes Jungtier, eine Tochter mit Namen Niara. Ihre Schwester Tamika lebt ebenfalls im Zoo und hat bereits Nachwuchs bekommen.
Der zweite Todesfall betrifft den 20-jährigen Amurleopard Xembalo, der aufgrund von Alters- und Krankheitsgründen eingeschläfert wurde. Xembalo hatte in den letzten Wochen das Fressen eingestellt, baute stark ab und war in seiner Mobilität stark eingeschränkt. Seit seiner Ankunft aus dem Zoo Helsinki im Jahr 2007 hatte Xembalo mehrfachen Nachwuchs. Die Nachricht von den beiden Todesfällen ist nicht die erste in der jüngeren Vergangenheit des Zoos, der in den vergangenen zwei Jahren bereits mehrere alte und kranke Tiere verloren hat. Auch Okapibulle Kimdu wurde im vergangenen Jahr aufgrund seines schlechten Allgemeinzustands eingeschläfert.
Die aktuelle Situation im Leipziger Zoo
Die Liste der verstorbenen Tiere im Leipziger Zoo wächst. So wurde beispielsweise die Seebärin Lippi, die 27 Jahre alt wurde, im Jahr 2024 aufgrund eines unheilbaren Tumors eingeschläfert. Zudem starb Ende 2023 die 22-jährige Giraffe Ashanti, die die älteste Giraffe der Herde war, nach einem längeren gesundheitlichen Abbau. Und in der Tigertaiga wurden die beiden Katzen Bella (18) und Tomak (19), sowie der 20-jährige Schneeleopard Onegin und der älteste Rote Panda Europas, Lilo (17 Jahre), in den letzten Monaten eingeschläfert.
Solche verstärkten Todesfälle in Zoos werfen oft Fragen über die Tierhaltung auf. Wie die Tierschutzvereine berichten, stehen Zoos immer stärker im Fokus der öffentlichen Meinung, insbesondere hinsichtlich Tierschutz und Umweltschutz. In den meisten Ländern ist die Haltung von Tieren unter schlechten Bedingungen nicht mehr akzeptiert. Zoos sind zunehmend gefordert, nachhaltige Praktiken zu implementieren, die unter anderem die Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs sowie effektives Abfallmanagement umfassen.
Die Rolle der Zoos im Tierschutz
Die Rolle der Zoos hat sich über die Jahre gewandelt. Sie werden heutzutage nicht nur als Orte zur Tierhaltung, sondern auch als Bildungs- und Schutzstätten verstanden. Internationale Akkreditierungen, wie von der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), unterstreichen das Engagement dieser Einrichtungen für Qualität und Tierschutz. Akkreditierungsstandards umfassen sowohl die Tierhaltung als auch Bildung und Forschung.
Die Schicksale der Tiere im Leipziger Zoo werfen somit auch ein Licht auf die Notwendigkeit von Transparenz und nachhaltigen Entscheidungen in der Tierhaltung. Zoos, die ihre Praktiken an den sich verändernden Ansprüchen der Gesellschaft ausrichten, können nicht nur ihren Tierschutzstandards gerecht werden, sondern auch die Unterstützung der Verbraucher gewinnen, die immer stärker nachhaltige Praktiken fordern.