
Am 10. April 2025 blickt Leipzig erneut auf die Luftqualität in der Stadt. Die Messstation in Leipzig-Mitte hat für den heutigen Tag Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft erfasst. Der Grenzwert für PM10 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf jährlich 35-mal überschritten werden. Die Luftqualität wird in Leipzig anhand von drei zentralen Werten gemessen: Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid. Dies geht aus lvz.de hervor.
Die Bewertung der Luftqualität erfolgt anhand festgelegter Grenzwerte. Ist der Feinstaub über 100 μg/m³ oder Ozon über 240 μg/m³, wird die Luftqualität als „sehr schlecht“ eingestuft. Bei Werten von 51 bis 100 μg/m³ für Feinstaub oder 181 bis 240 μg/m³ für Ozon ergibt sich eine „schlechte“ Bewertung. Eine „mäßige“ Luftqualität herrscht bei Feinstaubwerten zwischen 35 und 50 μg/m³ und Ozon zwischen 121 und 180 μg/m³. In der EU sind jährlich etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen.
Einblicke in die Datenlage
Das Dashboard zur Luftqualität in Leipzig bietet nicht nur aktuelle Werte, sondern auch Analysen der langfristigen Entwicklung. In diesem System können Informationen zu kritischen Schadstoffen wie Feinstaub (PM10, PM2,5), Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) abgerufen werden. Die Daten basieren auf Umweltsensoren des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sowie von privaten Unternehmen und Passivsammlern. Diese Informationen werden auf der Plattform opendata.leipzig.de aggregiert und bieten eine umfassende Übersicht über die Luftqualität in unterschiedlichen zeitlichen Auflösungen.
Neben den gemessenen Werten werden den Bürgern auch Verhaltenstipps gegeben, um gesundheitliche Risiken bei schlechter Luftqualität zu minimieren. Beispielsweise sollten empfinliche Personen bei „schlechter“ Luft auf anstrengende Aktivitäten im Freien verzichten. „Mäßige“ Luftqualität sollte nicht zu kurzfristigen gesundheitlichen Auswirkungen führen, jedoch könnten langfristige Effekte nicht ausgeschlossen werden.
Europäische Perspektiven
Europäisch betrachtet bleibt die Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko. Laut einem Bericht der European Environment Agency (EEA) sind die Todesfälle in der EU, die auf Feinstaub (PM2,5) zurückzuführen sind, von 2005 bis 2022 um 45 % gesunken. Dennoch gab es im Jahr 2022 schätzungsweise 239.000 Todesfälle aufgrund von Feinstaubwerten, die über den WHO-Richtwerten lagen. Neuere EU-Vorschriften zur Luftqualität, die seit dem 10. Dezember 2024 in Kraft sind, zielen auf eine Reduktion der Feinstaubbelastung um 55 % bis 2030 ab.
Dabei ist zu beachten, dass 73 % der EU-Ökosysteme über die kritische Belastungsgrenze für Eutrophierung liegen. Zudem überschreiten 62 % der Waldflächen in 32 EU-Mitgliedstaaten kritische Werte für Ozon. Die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen der Luftverschmutzung sind erheblich und betreffen nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch landwirtschaftliche Flächen und natürliche Ökosysteme.