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Bach-Schätze für Leipzig und Eisenach: Historische Geschenke entzücken!

Eisenach und Leipzig feiern bedeutende Schenkungen an die Bach-Museen. Historische Dokumente und Blasinstrumente eröffnen neue Einblicke in die Welt von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen.

Die Städte Eisenach und Leipzig, die als äußere Pole des mitteldeutschen Bach-Universums gelten, können sich über beachtliche neue Schenkungen freuen. Diese bedeutenden Ergänzungen zum kulturellen Erbe der Region haben das Potenzial, das Verständnis und die Wertschätzung für Johann Sebastian Bach und seine Familie weiter zu vertiefen. Wie die FAZ berichtet, liegt Eisenach, die Geburtsstadt Bachs, 150 Luftlinienkilometer von Leipzig entfernt, wo der Komponist seine längste Lebens- und Schaffensperiode verbrachte und wo er auch starb.

In Leipzig, das stolz auf sein Bach-Archiv und das Bach-Museum ist, wurde eine beeindruckende Sammlung von 130 Autographen, Briefen und Erstdrucken, hauptsächlich von Bachs Söhnen, geschenkt. Diese Schenkung wird auf einen Wert von etwa zehn Millionen Euro geschätzt. Elias N. Kulukundis, ein amerikanischer Musikforscher, sammelte die wertvollen Stücke seit den 1950er Jahren und stellte sie vor einigen Jahren als Dauerleihgabe zur Verfügung. Archivdirektor Peter Wollny bezeichnet die Schenkung als einen einmaligen Glücksfall, da sie ideal zur bestehenden Sammlung passt. Die Objekte, die zuvor 15 Jahre lang als Leihgaben zur Forschung dienten, sind nun für die Besucher des Leipziger Bach-Museums zugänglich.

Spezielle Sammlungen und historische Instrumente

In Eisenach hat der Sammler Günter Hett ebenfalls bedeutende Beiträge geleistet, indem er historische Blasinstrumente stiftete, die in einem neu zugänglichen Raum präsentiert werden. Zu den überreichten Instrumenten gehören Blechblasinstrumente sowie eine Silbertrompete aus dem Jahr 1720, ein echtes zeitgenössisches Relikt aus Bachs Schaffenszeit. Hett, der als Ingenieur und Amateur-Blechbläser bekannt ist, hat sich intensiv mit der Sammlung, Restauration und dem Nachbau von Instrumenten beschäftigt. Diese Schenkungen unterstreichen die vielfältigen Beziehungen zwischen Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen, die als Kopisten und Quittungsunterzeichner fungierten, und bieten Raum für spekulative Überlegungen zu den künstlerischen Temperamenten der Bachs.

Die Sammlung umfasst unter anderem 45 Briefe von Carl Philipp Emanuel Bach, die als besonders rar gelten. Diese Dokumente bieten wertvolle Einblicke in die Biografien der vier berühmten Bachsöhne: Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian Bach. Diese Komponisten spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Klassik und prägten das Musikleben ihrer Zeit in bedeutenden Positionen, von Hoforganisten bis hin zu Opernmeistern in großen Städten wie Dresden, Hamburg, Bückeburg, Mailand und London.

Ein wichtiges Jubiläum für das Bach-Archiv

Das Bach-Archiv in Leipzig feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Gegründet im November 1950, war das Ziel von Anfang an, das kulturelle Erbe Johann Sebastian Bachs zu bewahren, zu erforschen und zu vermitteln. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde die Institution zu einem international anerkannten Zentrum der Bachforschung. Sie hilft, unbekannte Details über Bachs Leben und Werk zu erforschen und hat sich auf die gesamte Bachfamilie vom späten 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert spezialisiert. Zu den bedeutenden Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums gehören Konzerte und Stadtspaziergänge, die Gästen die Möglichkeit bieten, mehr über Bachs Leben und die kreative Umgebung, in der er wirkte, zu erfahren.

Das neue Ausstellungskonzept „Bachs Söhne – Die Sammlung Kulukundis“ stellt zudem sicher, dass die wertvollen Objekte in einem adäquaten Rahmen präsentiert werden. Peter Wollny hebt hervor, dass die Sammlung sowohl einen materiellen als auch einen ideellen Wert hat und die Forschung in Leipzig nicht allein auf Johann Sebastian Bach, sondern auch auf die gesamte Bachfamilie ausgeweitet wird. Die Schenkungen der Instrumente und Dokumente tragen dazu bei, die Bedeutung von Bachs Erbe in der zeitgenössischen Musikschule lebendig zu halten.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.mdr.de
Referenz 3
www.bachmuseumleipzig.de
Quellen gesamt
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