
Die Bundeswehr hat in den letzten Tagen ihre umfangreichen Übungen über Sachsen fortgesetzt. Am 20. Januar 2025 begann die Übung „Kalter Sturm“ des Fallschirmjägerregiments 26 auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz. Diese Ausbildungsmaßnahme soll die militärischen Fähigkeiten der Truppe unter realistischen Bedingungen verbessern und umfasst verschiedene Szenarien, darunter Flugmanöver über dem Erzgebirge.
Besonders bemerkenswert war die Luftbetankung von Kampfflugzeugen am Dienstagnachmittag über Hohenstein-Ernstthal. Dabei kam ein Airbus A400M zum Einsatz, der von mehreren Jets, darunter Tornados und Eurofighter, begleitet wurde. Das Tankflugzeug kann bis zu zwei Maschinen gleichzeitig betanken und operiert dabei innerhalb festgelegter Gebiete für Luftbetankungen in Ostdeutschland. Solche Manöver sind essenzielle Bestandteile moderner Luftoperationen und werden in Sichtflugbedingungen durchgeführt, was die Sicherheit und Effizienz erhöht.
Umfang der Übung
Insgesamt nehmen etwa 1200 Bundeswehrangehörige an der Übung teil, die sich über einen Zeitraum von zwei Wochen erstreckt. Während der Militärübung, die bis zum 31. Januar 2025 dauert, werden neben den Luftmanövern auch Schießübungen mit Handwaffen und Mörser durchgeführt. Diese breit angelegte Übung simuliert dabei die militärische Unterstützung eines NATO-Partners im Falle eines Angriffs und bildet einen Teil der nationalen strategischen Reserve.
Das Fallschirmjägerregiment 26 hat kürzlich auch an Einsätzen im Ausland teilgenommen, wie einer Rettungsmission aus dem Sudan im April 2023 und einer potenziellen Evakuierung auf Zypern im Oktober 2023. Ein weiteres wichtiges Detail ist die Tatsache, dass Sprünge für Fallschirmjäger aufgrund unsicherer Wetterbedingungen gegenwärtig nicht geplant sind. Zudem ist es den Jets nicht gestattet, die Oberlausitz zu überfliegen, was auf geltende Einflugregeln zurückzuführen ist.
Technische Aspekte der Luftbetankung
Die Luftbetankung selbst erfolgt in mehreren Schritten. Das Tankflugzeug positioniert sich in Höhenlagen zwischen 1.500 und 10.000 Metern. Dabei dockt der Kampfjet millimetergenau an das Tankrohr oder den flexiblen Schlauch an. Der Füllvorgang kann mehrere Minuten in Anspruch nehmen, abhängig von der benötigten Kraftstoffmenge. Der Airbus A400M kann insgesamt bis zu 14.400 Liter Kerosin transportieren und somit die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe entscheidend verlängern.
Die Ausbildungsmaßnahmen der letzten Tage sind Teil eines größeren Trends, bei dem die NATO und insbesondere die Luftwaffe der Bundeswehr ihre Verteidigungsfähigkeiten stetig verbessern. Dies steht im Zusammenhang mit der Übung „Air Defender“, die im Juni 2023 stattfand und unter anderem die Luftbetankung von Jets beinhaltete. An dieser Übung beteiligt waren 25 Staaten und insgesamt 220 Flugzeuge, was die Bedeutung solcher Manöver im globalen Kontext unterstreicht.
Die militärischen Aktivitäten und Übungen in Sachsen verdeutlichen nicht nur die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, sondern auch die Notwendigkeit eines gut koordinierten und technisch versierten Verteidigungssystems, das für alle Eventualitäten gewappnet ist.