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Immer eine Fahrt wert: Kippenberger-Hommage als U-Bahn-Station in Leipzig!

Ein interdisziplinäres Team der Bauhaus-Universität Weimar präsentiert auf der Leipziger Buchmesse eine künstlerische Metrostation. Entdecken Sie die Hommage an Martin Kippenberger und erleben Sie kreative Publikationen!

Am 26. März 2025 präsentieren Studierende der Bauhaus-Universität Weimar auf der Leipziger Buchmesse einen kreativen Messestand, der als fiktive U-Bahn-Station gestaltet ist. Dieses interdisziplinäre Projekt geht auf die Idee von Hauke Scholz zurück, einem Studierenden der Freien Kunst. Sein Entwurf ist eine Hommage an den Künstler Martin Kippenberger, der in den 1990er-Jahren ein imaginäres Metro-Netz konzipierte. Dieses Konzept wird durch eine Erweiterung des Metronetzes um eine Verbindung nach Weimar und zur Universität verstärkt. Das Team, das an diesem Projekt arbeitet, hat kreative Arbeiten wie Bücher, Magazine, Postkarten, Druckgrafiken und Bewegtbildarbeiten entwickelt, die die Besucher zu gedanklichen Reisen inspirieren sollen.

Der Messestand wird vom 27. bis 30. März 2025 in Halle 5, Stand B600 zu besichtigen sein. Dabei haben sich die Studierenden bewusst für kostengünstige und leicht verfügbare Materialien entschieden, die größtenteils aus der Hochschule recycelt wurden. Diese Entscheidung wurde durch den neu eingerichteten „Materialverteiler“ der Universität unterstützt, der die Bereitstellung von wiederverwertbaren Materialien erleichtert. Der Fachkurs „Ein Messestand für Leipzig“ wurde unter der Leitung von Florian Hesselbarth im Rahmen der Professur „Kunst und sozialer Raum“ von Christine Hill durchgeführt.

Kunst trifft U-Bahn

Martin Kippenberger, der zwischen 1953 und 1997 lebte, entwickelte während seiner Schaffenszeit die Idee eines weltumspannenden U-Bahn-Netzes, das als METRO-Net bekannt ist. Sein Konzept umfasste 1993 die Eröffnung des ersten U-Bahn-Eingangs in Hrousa auf der griechischen Insel Syros und eine direkte Verbindung zu Dawson City in Kanada, die circa 9.000 Kilometer Entfernung aufwies. Trotz des ehrgeizigen Ziels, ein solches Netz zu etablieren, blieb das Projekt aufgrund des frühen Todes Kippenbergers im Jahr 1997 unvollständig. Seine Vision ließ jedoch Raum für eine imaginative Nutzung: „Kopfreisende“ können durch die Akzeptanz der METRO-Netz-Idee eine Reise in ihren eigenen Vorstellungen antreten.

Die Idee Kippenbergers lebt weiter, auch wenn das Projekt in der Zwischenzeit sowohl in Leipzig als auch in anderen Orten mangels kuratorischer Betreuung zerfiel. Die Station in Syros hat möglicherweise ihren Erhaltungszustand verloren, während der U-Bahn-Ausgang in Dawson City 2009 abgebaut wurde. Die zukünftige Nutzung seines Werkes scheint von der kreativen Interpretation der Betrachter abhängig zu sein. Kippenbergers Konzept geht über den physischen Transport hinaus und fordert die Vorstellungskraft heraus.

Ausstellung und Katalog

Die umfangreiche Ausstellung zum Thema METRO-Net, die über 100 Exponate von Kippenberger umfasst, wird durch Informationen zu jedem Werk ergänzt. Dazu gehören Modelle, Zeichnungen sowie umfangreiche Dokumentationsmaterialien und unveröffentlichte Baupläne. Diese umfassende Dokumentation findet sich auch im Katalog, der im Verlag Spector Books für 22 Euro erhältlich ist. Volume II des Katalogs raisonnés von Kippenberger, herausgegeben von Gisela Capitain und Lisa Franzen, dokumentiert mehr als 300 Werke zwischen 1983 und 1986, ergänzt durch historische Fotografien und Archivmaterialien.

Die Buchmesse Leipzig wird durch zahlreiche Partner unterstützt, darunter die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Leipziger Verkehrsbetriebe. Die Veranstaltungen rund um die Ausstellung und die Messestandpräsentation versprechen nicht nur visuelles, sondern auch intellektuelles Engagement.

Referenz 1
www.uni-weimar.de
Referenz 2
mdbk.de
Referenz 3
www.copyrightbookshop.be
Quellen gesamt
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