Natur

Pottwal bei Hörnum gestrandet: Gefahr durch Verwesungsgase!

Ein 14 Meter langer Pottwal wurde in Hörnum auf Sylt gesichtet. Der Kadaver birgt Explosionsgefahr und wird kommende Woche untersucht. Was steckt hinter diesem mysteriösen Strandfund?

Am Strand von Hörnum auf Sylt sorgt ein beeindruckender, jedoch trauriger Fund für Aufsehen. Ein etwa 14 bis 16 Meter langer Pottwal ist gestrandet und wurde von Muschelfischern gesichert, nachdem er am Samstag vor dem Hafen auftauchte. Der Kadaver des männlichen Wals wird von den Behörden untersucht, wobei eine potenzielle Explosionsgefahr aufgrund von Verwesungsgasen besteht. Bis zur geplanten Untersuchung am Montag bleibt der Zugang zum Strandbereich gesperrt, um die Öffentlichkeit zu schützen.

Die alarmierende Entdeckung wurde am Freitagabend gemacht, als der Wal westlich vor der Insel treibend gemeldet wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt war der Pottwal offenbar seit einiger Zeit tot. Die genaue Todesursache ist momentan noch unbekannt. Die Situation wird von der Schutzstation Wattenmeer mit größter Vorsicht behandelt, da von einem Kadaver allgemeine Infektionsrisiken ausgehen können und eine Nähe auch per Boot nicht gestattet ist.

Die Gefahren der Strandung

Pottwale zählen zu den größten Zahnwalen der Welt, mit Längen von bis zu 20 Metern und Gewichten von über 50 Tonnen. Ihre bemerkenswerte Fähigkeit, bis zu eineinhalb Stunden unter Wasser zu bleiben und in Tiefen von bis zu 3000 Metern zu tauchen, ist faszinierend, doch die Tiere verirren sich oft in die Nordsee. Insbesondere männliche Pottwale scheinen anfälliger zu sein, während die Weibchen kühle Gewässer meiden.

Die Wahrscheinlichkeit für Strandungen ist besonders in flachen Gewässern wie der Nordsee hoch. Pottwale nutzen eine Echoortung, die für die Tiefe des Meeres optimiert ist, was in weniger tiefen Gewässern möglicherweise nicht mehr ausreichend funktioniert. In der Vergangenheit sorgten bereits mehrere Strandungen für Aufsehen, etwa als 2016 30 Pottwale in der Nordsee verunglückten, wobei 12 davon im deutschen Wattenmeer gestrandet sind.

Ursachen für Strandungen

Wissenschaftler haben vermutet, dass eine Kombination verschiedener Umweltfaktoren zu diesen Strandungen führt, darunter Meeresverschmutzung, Lärm und magnetische Veränderungen im Wasser. Untersuchungen aus dem Jahr 2016 zeigten Herkunftsmuster bei gestrandeten Walen. Einige Pottwale stammten von den Kanarischen Inseln, während andere aus dem Nordatlantik kamen. Genanalysen bestätigten diese Hypothesen und weisen auf gefährdete Lebensräume hin.

Die Strandung des Pottwals auf Sylt ist also nicht nur ein bedauerlicher Vorfall, sondern auch ein weiterer Hinweis auf die Herausforderungen, vor denen solche majestätischen Tiere angesichts sich verändernder Umweltbedingungen stehen. Die kommenden Tage werden zeigen, welche Erkenntnisse aus der Untersuchung des Wals gewonnen werden können und ob weitere Maßnahmen zur Sicherheit der Pottwale in der Nordsee erforderlich sind.

Für die Region bleibt der Vorfall von besonderem Interesse, sowohl aus ökologischen als auch aus gesellschaftlichen Perspektiven. Die Bewohner und Touristen sind nicht nur von der Natur fasziniert, sondern müssen auch die damit verbundenen Risiken und Geheimnisse respektieren.

Referenz 1
www.mopo.de
Referenz 2
www.nordsee-zeitung.de
Referenz 3
www.wissenschaft.de
Quellen gesamt
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