
Fasten hat in der Geschichte der Menschheit eine bedeutende Rolle gespielt. Heute, am 5. März 2025, beginnt die christliche Fastenzeit, die bis Ostern dauert und Gläubige dazu einlädt, sich spirituell zu reinigen und auf das Wesentliche zu konzentrieren. Laut Sächsische.de wurde Fasten schon von alten Ägyptern und Griechen praktiziert.
Die Fastenzeit, die in den evangelischen Kirchen durch die Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ an Popularität gewonnen hat, fordert immer mehr Menschen heraus, bewusst auf Genussmittel wie Alkohol, Schokolade oder Nikotin zu verzichten. Diese Aktion besteht seit über 40 Jahren und hat in diesem Jahr das Motto „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ gewählt. Ralf Meister, der Landesbischof von Hannover, hebt die Verbindung des Menschen mit dem Atem Gottes hervor.
Der spirituelle Aspekt des Fastens
Für Christinnen und Christen dient das Fasten nicht nur dem körperlichen Entzug, sondern hat vor allem einen spirituellen Zweck: Es soll Platz für Gott schaffen. In evangelischen Kirchen war das Fasten lange Zeit nicht üblich, doch mittlerweile ist es ein Ausdruck der persönlichen Glaubensvorbereitung auf die Auferstehung Jesu, die an Ostern gefeiert wird. Am Aschermittwoch beginnt diese 40-tägige Periode, die für viele eine Zeit der Reflexion darstellt.
Viele Menschen, die in dieser Zeit auf bestimmte Dinge verzichten, sehen dies als sinnvolles unter gesundheitlichen Aspekten an. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK zeigt, dass 72 % der Befragten der Meinung sind, der Verzicht sei aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll, was einen Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders junge Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren zeigen ein starkes Interesse am Fasten – 84 % von ihnen stimmen dem Fasten zu, so berichtet Evangelisch.de.
Historische und gesundheitliche Dimensionen
Schnell wird jedoch klar, dass das Fasten nicht nur eine religiöse Praxis ist. Zu den historischen Wurzeln gehört die Erkenntnis, dass Fasten auch medizinische und sozialpolitische Dimensionen hat. Bereits um die Jahrhundertwende entwickelte sich eine Bewegung des medizinischen Fastens zur Prävention und Therapie chronischer Krankheiten. Die fastenden Menschen erfahren nicht nur körperliche, sondern auch seelische Veränderungen, die dem Überleben der Menschheit zugutekommen können. Tiere, die in vielen Formen fasten, wie im Winterschlaf oder bei Zugvögeln, zeigen, dass dies ein physiologischer Prozess ist, der in der Natur tief verwurzelt ist, so wird in einem Artikel von Ärztegesellschaft-Heilfasten.de erläutert.
Die katholische Kirche unterscheidet zwischen Fasten, welchem der Verzicht auf Nahrung und Abstinenz, dem Verzicht auf Fleisch, zugrunde liegt. Diese Regelungen verleihen dem Fasten eine Struktur, die viele Gläubige inspiriert, auch Werke der Nächstenliebe zu befördern. Der Aschermittwoch ist traditionell ein bedeutender Tag, der mit dem Segnen mit Asche, einem Symbol biblischer Demut, verbunden ist.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Fasten eine facettenreiche Praxis ist, die von religiösen Überzeugungen, gesundheitlichen Überlegungen bis hin zu sozialen Aspekten reicht. Während einige Menschen Fasten als Mittel zur Erlangung von Gottes Wohlgefallen betrachten, sehen andere es als eine Gelegenheit zur persönlichen Reflexion und zur Ordnung der Gedanken. In der heutigen Zeit ist das Fasten weit mehr als nur eine religiöse Pflicht – es ist eine bewusste Entscheidung, die jedem Menschen obliegt.