
Im Karlsruher Zoo gibt es erfreuliche Neuigkeiten: Das dortige Eisbärjunge hat die Silvesternacht unbeschadet überstanden. Dies bestätigte Zoodirektor Matthias Reinschmidt. Der Nachwuchs, dessen Laute seit kurzem auf der Facebook-Seite des Zoos zu hören sind, wurde im November von der Eisbärin Nuka zur Welt gebracht. Leider ist nur noch eines der beiden Babys am Leben, wie der Zoo aufgrund der Geräusche, die über eine Kamera im Gehege aufgezeichnet wurden, vermutet. Laut zvw.de wurde die Entwicklung des Jungtieres bisher optimistisch bewertet, trotz anfänglicher Bedenken wegen der Silvesterdetitionen in der Umgebung.
Vor den Feierlichkeiten bat Reinschmidt die Anwohner eindringlich, im Umkreis des Zoos auf das Böllern zu verzichten. Eisbären können während der Aufzucht negativ auf Störungen reagieren, was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass die Mutter ihre Jungen frisst. Umso größer war die Erleichterung, als bekannt wurde, dass Nuka und ihr verbliebenes Jungtier die Lärmquellen in der Neujahrsnacht gut überstanden haben. stern.de berichtet, dass das Eisbärenbaby nach den Feierlichkeiten gesund wirkt.
Herausforderungen der Eisbärenaufzucht
Die Aufzucht von Eisbären in Zoos ist jedoch ein komplexes Thema. Der Deutsche Tierschutzbund hat in den letzten zehn Jahren festgestellt, dass in deutschen Zoos nur jedes dritte Jungtier überlebt. Dies wirft ein besorgniserregendes Licht auf die Bedingungen der Eisbärenhaltung in menschlicher Obhut. Während viele Zoo-Tiere älter werden, da sie vor natürlichen Risikofaktoren wie Nahrungsmangel und extremen Wetterbedingungen geschützt sind, bleibt die Nachzucht oft problematisch. faz.net hebt hervor, dass seit 2005 in deutschen Zoos insgesamt 32 junge Eisbären geboren wurden, von denen nur 14 das Erwachsenenalter erreichten.
Die fragwürdigen Überlebensraten von Eisbärenbabys in Zoos sind alarmierend, besonders da kritisiert wird, dass im Zoo mindestens genauso viele Jungtiere sterben wie in freier Wildbahn. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass etwa ein Drittel der Eisbären-Muttertiere in der Natur ohne Nachwuchs zurückkehrt. Die aktuelle Situation im Karlsruher Zoo gibt Anlass zur Hoffnung, doch die langfristige Perspektive für die Eisbären bleibt herausfordernd.