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Biber in Tschechien: Naturkräfte sparen 1,2 Millionen Euro!

Biber in Tschechien: Eine Familie hat am Fluss Klabava Dämme gebaut und ein Sumpfgebiet revitalisiert. Naturschützer sparen dadurch Millionen – ein bemerkenswertes Beispiel für Naturarbeit.

Eine bemerkenswerte Biberfamilie in Tschechien hat mit ihrem beeindruckenden Damm am Fluss Klabava zur Schaffung eines wertvollen Sumpfgebiets beigetragen. Dieser Damm, ein Produkt naturliebender Ingenieure, hat den Weg für eine erfolgreiche Renaturierung geebnet, die zuvor jahrelang im Gespräch war. Die Parkverwaltung des Landschaftsschutzparks Brdy, unter der Leitung von Bohumil Fišer, drückt sich über die finanziellen Einsparungen aus, die durch die Aktivitäten der Biber entstanden sind.

Die Diskussionen über die Revitalisierung des Flusses, die Naturschützer, Wasserwirtschaftler, Kommunen und Forstbetriebe seit vielen Jahren führen, sind nun überflüssig geworden. „Ein Biber kann in einer Nacht bauen, was Menschen mit einem Bagger eine Woche kosten würde“, erklärt Fišer und hebt das bemerkenswerte Tempo der Biber hervor. In den vergangenen vier Jahren haben die Tiere beeindruckende Dämme errichtet, ohne die Verzögerungen und Kosten, die bei herkömmlichen Bauverfahren entstehen.

Ökologische Vorteile und finanzielle Einsparungen

Durch den Dammbau der Biber kann die Parkverwaltung schätzen, dass Einsparungen von bis zu 1,2 Millionen Euro erreicht worden sind. „Die Biber übernehmen sogar die Instandhaltung der Dämme, wodurch zusätzliche Kosten gespart werden“, berichtet Fišer. Dank dieser natürlichen Baumeister ist das Wasser des Klabava klarer geworden, was ein reiches Leben von Amphibien begünstigt. Teichfrösche und Kröten finden nun in den frisch geschaffenen Sumpfgebieten ideale Bedingungen zum Paaren.

Die Biberfamilie im Landschaftsschutzpark Brdy, bestehend aus den Eltern und zwei Generationen von Jungtieren, hat sich als äußerst produktiv erwiesen. Ein einzelner Biber kann jährlich bis zu 200 Bäume fällen, was die Schaffung und Pflege ihrer Rückzugsgebiete enorm beschleunigt. Die von den Bibern angelegten Feuchtgebiete übertreffen dabei die ursprünglichen Planungen der Behörden.

Die Rückkehr der Biber

Der Europäische Biber galt im 19. Jahrhundert in Tschechien als ausgerottet. Doch gegen Ende des 20. Jahrhunderts wanderten Biber aus den umliegenden Ländern wieder ein. Heute wird die Biberpopulation in Tschechien auf etwa 15.000 Tiere geschätzt. Das Landschaftsschutzgebiet Brdy, ein ehemaliger Militärübungsplatz, ist seit 2016 für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet einen idealen Lebensraum für die Tiere.

Die Behörde hatte in den letzten Jahren verschiedene bürokratische Hürden überwinden müssen, um mit der Renaturierung beginnen zu können. Diese Hindernisse scheinen nun überflüssig, denn die Biber haben in Rekordzeit ihre Dämme errichtet – schneller, als die Behörden planen konnten. „Die Biber haben ein besseres Gespür für die Landschaft als Menschen“, betont Fišer und vor diesem Hintergrund ist die Zusammenarbeit von Natur und Mensch von unschätzbarem Wert.

Für weitere Informationen über diesen faszinierenden Prozess können Sie die Artikel auf Sächsische, Tagesschau und Focus nachlesen.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.focus.de
Quellen gesamt
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