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Felsen in Gefahr: Wie Brände die Sicherheit im Elbsandsteingebirge bedrohen

Ein Freiberger Geologenteam untersucht die Auswirkungen von Bränden auf die Stabilität von Felsen und Gefahren für Menschen im Elbsandsteingebirge. Neues Know-how für touristische Sicherheit wird entwickelt.

Ein Team von Geologen der TU Bergakademie Freiberg und der TU Dresden untersucht die Auswirkungen der verheerenden Brände in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz. Diese Brände, die im Jahr 2022 mehrere Gebiete beeinträchtigten, führten zu einer erhöhten Gefährdung der Standsicherheit von Felsen, insbesondere in touristisch genutzten Regionen wie dem Elbsandsteingebirge. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Untersuchung von Sandstein- und Granitstrukturen und deren Reaktionen auf verschiedene Temperaturen und Brandbedingungen. Laut TU Freiberg haben die Wissenschaftler zwei Projekte initiiert, die sich mit Massenbewegungen in Gebirgen befassen.

Ein zentraler Bestandteil der Forschungsarbeit ist die Zusammenarbeit mit der Karlsuniversität Prag, die den internen Aufbau von Felsen, unter anderem des Wheltturms der Felsenbühne Rathen, analysiert. Diese umfassende Untersuchung spielt eine wichtige Rolle im Kontext zunehmender Extremwetterereignisse, die naheliegende Felsstürze zur Folge haben können. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die natürliche Landschaft, sondern auch die Sicherheit der Menschen, die in und um diese Gebirgsregionen leben.

Methoden und Technologien zur Gefährdungsbewertung

Zusätzlich zu den geologischen Untersuchungen entwickeln die Forscher modernste Techniken, um Massenbewegungen zu beobachten. Das Team plant die Anwendung von geophysikalischen Messungen und die Bildauswertung von Luftbildern. Diese innovativen Methoden sollen dazu beitragen, ein präzises Geoinformationssystem (GIS) zu erstellen, das als Grundlage für zukünftige Sicherungskonzepte dient. Zudem sind großmaßstäbliche Brandversuche geplant, welche die materialkundlichen Eigenschaften des Sandsteins unter verschiedenen Bedingungen ermitteln sollen.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist „Firerisk“, das speziell die nicht durchfestigten Sandsteinfelsen im Elbsandsteingebirge untersucht. Diese Felsen bestehen typischerweise aus einer festen Sandsteinhülle und einem losen Sandinneren, wobei der genaue Aufbau und die Verbreitung bisher wenig erforscht sind.

Präventive Maßnahmen zur Risikominderung

Die aktuellen Untersuchungen zielen darauf ab, konkrete Maßnahmen zur Risikominderung in gefährdeten Gebieten zu entwickeln. Laut Geologie Sachsen werden verschiedene präventive Strategien empfohlen, wie die Pflanzung von Steinschlagschutzgehölzen unterhalb von Felswänden. Diese Maßnahmen sollen das Risiko von Steinschlägen und Felsstürzen reduzieren, insbesondere in Gebieten, die von immer häufigeren Extremwetterereignissen betroffen sind.

Darüber hinaus sind einfache bauliche Maßnahmen oft unzureichend, was die Notwendigkeit einer ingenieurgeologischen Detailuntersuchung unterstreicht. Hierbei können gezielte Sicherungsmaßnahmen an Gefährdungsschwerpunkten festgelegt werden, um den Schutz von Menschenleben zu garantieren.

Die wachsende Besiedelung in Gebirgsregionen zieht ebenfalls Herausforderungen mit sich. Die Kombination natürlicher geologischer Prozesse und menschlicher Aktivitäten erhöht das Risiko von Massenbewegungen. So stellt das Projekt GeoRiS ein Monitoring-Programm dar, das sich gezielt mit der Überwachung steinschlaggefährdeter Felshänge beschäftigt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Gefahren durch Massenbewegungen und Felsstürze einen dringlichen Handlungsbedarf erfordern. In Anbetracht der vorliegenden Forschungsergebnisse ist die Entwicklung umfassender und präventiver Konzepte von höchster Bedeutung, um Schäden und mögliche menschliche Opfer in Zukunft zu vermeiden.

Referenz 1
tu-freiberg.de
Referenz 2
www.geologie.sachsen.de
Referenz 3
pollux-fid.de
Quellen gesamt
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