Österreich

KTM: Psychoterror und Massenentlassungen im Motorradwerk!

Der Motorradkonzern KTM hat Insolvenz angemeldet, nachdem gescheiterte Verhandlungen über eine Zwischenfinanzierung stattfanden. Rund 300 Mitarbeiter sind betroffen, während anonym von „Psychoterror“ berichtet wird.

KTM, der renommierte Motorradhersteller, hat am Ende des Novembers 2024 Insolvenz angemeldet. Dies geschah nach gescheiterten Verhandlungen mit dem indischen Teilhaber Bajaj über eine notwendige Zwischenfinanzierung. Der Vorstand des Unternehmens beschloss, ein gerichtliches Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung einzuleiten. Momentan stehen 300 Stellen auf der Kippe, wobei bereits 250 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verloren haben, wie rosenheim24 berichtet.

Die finanziellen Schwierigkeiten von KTM sind nicht einfach zu übersehen. Das Unternehmen weist einen Schuldenberg von satten 1,8 Milliarden Euro auf. Zudem ist die Unternehmenslage so dramatisch, dass Mitarbeiter anonym von einem „Psychoterror“ sprechen und von einer angespannten Arbeitsatmosphäre berichten. Diese Wahrnehmung wird durch Berichte von Angestellten unterstützt, die sich in ihrer beruflichen Ausführung wie „Kriminelle“ vorkommen, da sie sich hauptsächlich um die Schadensbegrenzung kümmern müssen. Die Vertrauensbasis zu den langjährigen Lieferanten sei stark gesunken, so ein betroffener Mitarbeiter laut Focus.

Entlassungen und Insolvenzverfahren

Für das Jahr 2025 sind weitere Entlassungen von 300 Mitarbeitern geplant. Bei einer Mitarbeiterin, die in direkter Nähe zu den Entwicklungen arbeitet, ist die Situation besonders belastend, da auch Familienmitglieder von der Unternehmenskrise betroffen sind. Über die Machenschaften in dem hochverschuldeten Unternehmen sagt sie: „Es ist Psychoterror für die Menschen im Betrieb“. Vor dem Insolvenzverfahren kündigte KTM bereits vor Weihnachten 2023 die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Indien und China an, was zu einem signifikanten Verlust in Mattighofen führte.

Nach dem Marktboom im Jahr 2023, in dem KTM mit über 381.000 verkauften Motorrädern einen Rekordumsatz erzielte, schien die Lage vielversprechend. Doch der Umsatz sank im darauffolgenden Jahr um 27%. Insbesondere Qualitätsprobleme und Überproduktion trugen zu den finanziellen Schwierigkeiten bei, was KTM dazu veranlasste, Preisnachlässe von bis zu 20% auf viele Modelle anzubieten, um letztlich die produzierten Motorräder abzustoßen.

Kontext der Insolvenzen im Kfz-Gewerbe

Die Probleme von KTM sind Teil eines größeren Trends im Kfz-Gewerbe. Im Jahr 2024 verzeichnete Österreich eine Zunahme an Unternehmensinsolvenzen, von denen rund 50.300 Gläubiger und fast 30.000 Arbeitnehmer betroffen sind. Dies spiegelt sich in den allgemein steigenden Insolvenzzahlen in der Branche wider, wie Statista zeigt.

Inmitten dieser ungewissen Situation bemüht sich KTM, das Sanierungsverfahren mit einer geschätzten Dauer von 90 Tagen erfolgreich durchzuführen. Das Unternehmen sucht aktiv nach neuen Investoren und arbeitet dabei an einer nachhaltigen Lösung im Dialog mit den Gläubigern. Ob und wie dies gelingen wird, bleibt abzuwarten, doch die nächsten Monate werden entscheidend für die Zukunft von KTM sein.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.focus.de
Referenz 3
de.statista.com
Quellen gesamt
Web: 11Social: 197Foren: 97