
In Groitzsch, Sachsen, fanden sich vier Angeklagte vor dem Amtsgericht Borna wieder. Sie stehen wegen gemeinschaftlichen Diebstahls vor Gericht. Unter ihnen ist Marko H. (28), der in Hand- und Fußfesseln ins Gericht geführt wurde und bereits eine Haftstrafe absitzt. Sein Komplize Christian B. hat ebenfalls eine Gefängnisstrafe hinter sich. Melinda H. (42) zeigt sich unsicher über ihre Rolle in dem Vorfall, während Marius K. (38) die Tat gestand und als einziger verurteilt wurde. Der Einbruch, der am 21. März 2023 stattfand, brachte die Sächsische Schlossfabrik, die Schlösser und Schließsysteme herstellt, in die Schlagzeilen.
Die Täter nutzten ein Loch im Zaun sowie eine unverschlossene Tür, um in die Fabrik einzudringen. Sie entwendeten ein Spezialwerkzeug, das 50 Kilogramm wog und über einen Wert von rund 25.000 Euro verfügte. Doch der Schrotthändler, an den das Werkzeug verkauft werden sollte, konnte damit nichts anfangen. Dies führte dazu, dass das gestohlene Werkzeug schließlich zurückgegeben wurde, nachdem ein Mitarbeiter der Fabrik einen entscheidenden Tipp gegeben hatte.
Verlauf des Verfahrens
Der Gesamtschaden wurde nicht nur auf den entwendeten Artikel bezogen, da die Schlossfabrik bereits teure Ersatzteile bestellen musste. Gegen Christian B. und Melinda H. wurde das Verfahren eingestellt, da eine direkte Beteiligung nicht nachgewiesen werden konnte. Melinda H. muss jedoch eine Geldstrafe von 1.000 Euro zahlen, um die Angelegenheit zu erledigen. Marko H. wurde nicht verurteilt, da er bereits eine Haftstrafe absitzt. Marius K. erhielt eine Strafe von einem Jahr Gefängnis, da er zuvor auch in einem anderen Fall, im Besonderen einem Einbruch in ein Vereinsheim, verwickelt war.
Aufgrund seiner 21 Vorstrafen erhielt Marius K. dennoch Bewährung, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass das Werkzeug zurückgekommen ist und sein Geständnis zur Aufklärung des Falls beigetragen hat. Die Ereignisse in Groitzsch werfen Licht auf die aktuellen Strafverfolgungen in Sachsen, wo auf ein Jahr einen Anstieg der Straftaten festgestellt werden konnte.
Kriminalitätslage in Sachsen
Gemäß der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 stiegen die Straftaten in Sachsen im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 %. Dennoch konnte ein Rückgang von 1,7 % im Vergleich zu 2019 verzeichnet werden. Besonders auffällig ist der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger, der auf etwa 23 % gestiegen ist, was einige der aktuellen Herausforderungen bei der Kriminalitätsbekämpfung in der Region verdeutlicht. Die politischen und sozialen Ursachen hinter diesem Anstieg sind komplex und werden weiterhin untersucht.
Die Polizei Sachsen hat verschiedentlich auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Sicherheitslage im Bundesland konstant zu überwachen. Im Jahr 2022 wurden 8.4 % mehr Straftaten erfasst als im Vorjahr, jedoch 5,5 % weniger als 2019, was laut Innenminister Armin Schuster darauf hindeutet, dass Sachsen ein sicheres Bundesland bleibt. Die Auswertung zeigt, dass Wohnungseinbrüche um etwa 6 % anstiegen, jedoch nach wie vor unter dem Niveau von 2019 lagen.
LVZ berichtet über die Geschehnisse rund um den Einbruch, während Welt die lebenslange Haftstrafe eines Mordes in Groitzsch thematisiert. Ein umfassender Überblick über die Kriminalität in Sachsen findet sich auf der Webseite der Polizei Sachsen.