
Das Center Synergy of Systems (SynoSys) der Technischen Universität Dresden hat eine Förderung in Höhe von 2,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Gesundheit erhalten. Dieses Geld fließt in ein Forschungsprojekt, das sich mit Long COVID befasst. Die Leitung des Projekts hat Professor Dirk Brockmann, der als Gründungsdirektor von SynoSys fungiert. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Jena, das zusätzliche 700.000 Euro Förderung erhält, wollen die Forscher in den kommenden Jahren umfassende Daten zu Long COVID sammeln.
Das Projekt erstreckt sich bis Dezember 2028 und wird auf über 500.000 Teilnehmer des Corona-Datenspende-Projekts zurückgreifen. Diese Daten umfassen wichtige gesundheitsrelevante Parameter wie Herzfrequenz, Aktivitätslevel und Schlafmuster, die durch tragbare Geräte (Wearables) erfasst werden. Zusätzlich sind Selbsteinschätzungen zu Symptomen, Lebensqualität und alltäglichem Verhalten Bestandteil der Analyse.
Ziele der Forschung
Das Hauptziel des Projekts ist es, Verhaltensmuster und Risikofaktoren für die Verschlechterung der Symptome von Long COVID-Patienten zu identifizieren und Genesungstrends zu untersuchen. Hierbei ist das Universitätsklinikum Jena unter der Leitung von Professor Christian Puta ein wichtiger Partner, der umfassendes medizinisches Fachwissen einbringt.
Um die Forschungsergebnisse weiter zu vertiefen, plant SynoSys außerdem die Einrichtung eines offenen Kompetenzzentrums, das Forschung, Ärzt:innen und Citizen Scientists vernetzen soll. Der Fokus wird auf der Integration von Wearable-Daten in die Gesundheitsforschung liegen sowie der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze.
Innovationen durch Wearable-Technologie
Die Verwendung von Wearables zur kontinuierlichen Überwachung physiologischer Parameter revolutioniert das Gesundheitsmonitoring. Diese Technologien sind besonders nützlich, um frühe oder asymptomatische COVID-19-Fälle zu erkennen und den Zustand von Patienten mit Long COVID zu überwachen, wie PMC berichtet.
Wearables wie Smartwatches, Ringe und sogar textiles Material sind fähig, essentielle physiologische Signale wie Herzfrequenz, Körpertemperatur und Atmungsrate kontinuierlich zu überwachen. Diese Technologien ermöglichen es, langfristige Effekte von COVID-19 auf die Gesundheit der Betroffenen besser zu verstehen. Traditionelle Diagnosetechniken sind häufig teuer und zeitaufwendig, wodurch der Einsatz tragbarer Technologien an Bedeutung gewinnt.
Auch die Kombination der gesammelten Daten mit Künstlicher Intelligenz (KI) könnte helfen, Strategien zur Krankheitsvorhersage und -management zu optimieren. Das Marktinteresse für tragbare Gesundheitstechnologien wächst, da immer mehr Menschen nach Lösungen suchen, um ihre Gesundheit selbstständig zu überwachen.
Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Die Herausforderungen bei der Behandlung von Long COVID sind vielfältig. Es besteht häufig unzureichende Unterstützung für Betroffene und es mangelt an Informationen, die für eine personalisierte Behandlung wichtig wären. Die fortlaufende persönliche Gesundheitsüberwachung durch Wearables könnte hier entscheidende Fortschritte bringen, um Veränderungen im Gesundheitszustand frühzeitig zu erkennen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Forschung rund um Long COVID und der Einsatz von tragbaren Technologien eng miteinander verknüpft sind. Die entstehenden Erkenntnisse aus dem SynoSys-Projekt werden nicht nur dem Verständnis von Long COVID dienen, sondern könnten auch weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Gesundheitsüberwachung und das Management von chronischen Erkrankungen haben.
Die laufenden Studien, wie die DETECT-Studie, die zwischen dem 25. März 2020 und dem 16. März 2023 Teilnehmer einschloss, unterstützen diese Bestrebungen. Diese Studie erfasst kontinuierlich Daten über tragbare Sensoren und betrachtet sowohl akute als auch langfristige gesundheitliche Auswirkungen von COVID-19, was wiederum die Forschung zu Long COVID bereichert, wie Nature erläutert.
Mit der neuen Förderung und den innovativen Ansätzen legt das SynoSys einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Forschung im Bereich Long COVID und zeigt, wie wertvoll die Integration von neuester Technologie in die Gesundheitsversorgung sein kann.
Mehr über die Förderung erfahren.
Details zur DETECT-Studie.
Ergebnisse zur Nutzung von Wearables im Gesundheitssektor.