
Pierre Sanoussi-Bliss ist ein Name, der in der deutschen Fernsehlandschaft nicht nur für schauspielerische Leistungen, sondern auch für gesellschaftliche Themen steht. Der Schauspieler, bekannt aus der ZDF-Krimiserie „Der Alte“, nimmt an der 18. Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teil, die am 24. Januar 2025 in Australien startet. Sanoussi-Bliss, der 1962 in Ost-Berlin geboren wurde, wuchs in der DDR auf und hat sich im Laufe seiner Karriere stets für mehr Diversität im deutschen Fernsehen eingesetzt. Er ist der erste Afrodeutsche, der an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ studierte, und kritisierte bereits mehrfach die mangelhafte Repräsentation von People of Colour in deutschen Medien.
Seine Schauspielausbildung absolvierte er erfolgreich und erhielt von 1987 bis 1990 ein Engagement am Staatsschauspiel Dresden. Spätestens mit seiner Hauptrolle in der Serie „Keiner liebt mich“ (1994) machte er auf sich aufmerksam. Von 1997 bis 2014 verkörperte er die Rolle des Kriminaloberkommissars Axel Richter in „Der Alte“. Der Verbleib in der Serie war ihm jedoch nicht selbst überlassen: 2014 wurde er nach einem Vertrag, der nicht verlängert wurde, aus der Serie gedrängt. Sanoussi-Bliss äußerte sich darüber, dass er und sein Kollege Markus Böttcher vom ZDF über den Rauswurf informiert wurden und dieses Vorgehen als diskriminierend empfand.
Persönliches und Soziale Themen
Sanoussi-Bliss’ persönliches Leben erlangte ebenfalls öffentliche Aufmerksamkeit. Am 15. Januar 2024 gab er die Trennung von seinem Ehemann Till Kaposty-Bliss bekannt, wobei diese Entscheidung bereits im August 2023 gefallen war. Sanoussi-Bliss sieht seinen Lebensmittelpunkt in Berlin, während sein Mann andere Pläne verfolgt. Trotz der Trennung bleibt Sanoussi-Bliss optimistisch und schließt ein Liebes-Comeback nicht aus. In seinem neuen Dschungelcamp-Abenteuer wird er von seinem besten Freund Paul Gilling begleitet, was die starke soziale Bindung in herausfordernden Zeiten unterstreicht.
In der aktuellen Staffel des Dschungelcamps möchte Sanoussi-Bliss vor allem auf die Themen Diversität und Gleichheit aufmerksam machen. Diese Motivation kommt nicht von ungefähr, da er sich intensiv mit strukturellen Problemen im deutschen Fernsehen auseinandersetzt. Er stellt die Kettenverträge und die damit verbundenen Arbeitsbedingungen in Frage, die seiner Meinung nach die soziale Absicherung von Schauspielern gefährden. Sein eigener Klageversuch gegen die Produktionsfirma auf rückwirkende Sozialversicherung wurde abgewiesen, was ihn in seiner Kritik bestärkt.
Diversität im deutschen Fernsehen
Die Thematik der Diversität wird in der deutschen Medienlandschaft zunehmend diskutiert. Kritiker wie Dela Dabulamanzi und Lara-Sophie Milagro haben in Initiativen wie dem Künstler*innenkollektiv Label Noir auf die Notwendigkeit hingewiesen, stereotype Rollen für People of Colour zu überwinden. Im Rahmen eines Panels beim Festival „Max Ophüls Preis“ planen sie, über die Darstellung von Migranten und die Notwendigkeit von tragenden Rollen zu diskutieren. Meðane Serfassung oft den Kommentar, dass schwarze Charaktere im Fernsehen häufig auf kulturelle Klischees reduziert werden.
In Anbetracht dieser Herausforderungen ist Sanoussi-Bliss’ Engagement im Dschungelcamp nicht nur eine Plattform für ihn persönlich, sondern auch eine Gelegenheit, wichtige gesellschaftliche Themen anzusprechen. Ob es gelingt, das Bewusstsein für Diversität im deutschen Fernsehen zu schärfen, bleibt abzuwarten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pierre Sanoussi-Bliss nicht nur ein Schauspieler ist, sondern auch ein leidenschaftlicher Verfechter für soziale Gerechtigkeit in der Medienlandschaft. Seine Erfahrungen und Äußerungen tragen dazu bei, die Diskussion über Diversität und Chancengleichheit im Fernsehen voranzutreiben.