DresdenErbesStudieWissen

Interdisziplinäre Forschung schützt unsere Holz-Kunstschätze!

Am 17. Februar 2025 startet ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der TU Dresden zur Erhaltung von Holz-Kulturgütern. Experten nutzen digitale Modelle, um das Alterungsverhalten und Klimafaktoren zu analysieren. Ziel ist die nachhaltige Konservierung wertvoller Kunstwerke.

Am 17. Februar 2025 begann an der Fakultät Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich dem Erhalt von kulturellen Holzobjekten widmet. Dieses Projekt vereint ingenieurwissenschaftliche Methoden mit Restaurierungs- und Konservierungsansätzen, um wertvolle Kulturgüter wie Tafelgemälde und Kunstwerke aus komplexen Materialmixen zu schützen. Die Herausforderung dabei ist, dass diese Kunstwerke aus natürlichen, klimaempfindlichen Materialien bestehen und verschiedenen Bauphysik-Fragen unterliegen. Wissenschaftler simulieren den Alterungsprozess dieser Objekte mithilfe digitaler Modelle und analysieren Schädigungsmechanismen sowie das Strukturverhalten unter den Bedingungen des Klimawandels. Laut den Forschern ist die Klimahistorie ein entscheidender Faktor für das Strukturverhalten der Kunstwerke.

Das gemeinsame Ziel dieser Initiative ist die nachhaltige und präventive Konservierung der kulturellen Erbes. Während des Projekts wird auch die unbekannte Materialverhalten und die Belastungsgeschichte historischer Unikate untersucht. Eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten und Experten ist für den Erfolg solcher Projekte unerlässlich. Insbesondere das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke (ISD) ist aktiv in der Nutzung digitaler Werkzeuge zur Erhaltung von Kulturgütern.

Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern

Ein Höhepunkt des Projekts ist der Besuch der Kulturerbe-Forschungsgruppe des Jerzy Haber Instituts für Katalyse und Oberflächenchemie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Kraków, geleitet von Prof. Łukasz Bratasz. Diese Zusammenarbeit fördert den Austausch von Wissen und Techniken, die für die Erhaltung und Restaurierung von Kulturgütern von entscheidender Bedeutung sind.

Zusätzlich zum Projekt in Dresden forscht die Fraunhofer-Gesellschaft bereits seit über 25 Jahren zum Erhalt von Kulturerbe. Diese Forschungen umfassen die Zusammenarbeit mit Museen und anderen Kulturerbestätten, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Materialforschung, Restaurierung sowie Wissensmanagement und -vermittlung. Ein zentrales Anliegen ist die Entwicklung von Lösungen zum Schutz des Kulturerbes vor den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Diese Projekte werden durch die Zusammenarbeit von 20 Fraunhofer-Instituten mit externen Partnern unterstützt, wobei der besondere Fokus auf digitalen Lösungsstrategien liegt.

Digitalisierung als Chance

Ein weiterer wichtiger Aspekt der aktuellen Forschungsarbeiten ist die Entwicklung einer zentralen Wissensplattform sowie von Erfassungsmethoden zur Erstellung digitaler Zwillinge im urbanen Raum. Der Wert von historischen Materialien und ihr Erhalt in Zeiten des Klimawandels wird ebenfalls intensiv untersucht. Die Innovationsakzeptanz-Gruppe des Fraunhofer IMW hat eine Studie zum sozioökonomischen Wert von Originalen und Digitalisaten durchgeführt, insbesondere auch im Hinblick auf digitale Wertschöpfung und Nutzerakzeptanz.

Das Projekt hat eine Laufzeit vom 1. September 2019 bis zum 31. Oktober 2022 und wird in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden durchgeführt. Die Erkenntnisse dieser Arbeiten sind entscheidend, um die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung des Kulturerbes zu erkennen und zu meistern. Der sozioökonomische Wert von Kulturerbe im digitalen Zeitalter wird somit zunehmend sichtbar und kann wertvolle Impulse für zukünftige Projekte geben.

Insgesamt ist der interdisziplinäre Ansatz dieser Projekte ein vielversprechender Schritt in Richtung einer besseren Erhaltung und des Schutzes von Kunstwerken und Kulturgütern, die unter dem Druck von Klimawandel und technologischem Fortschritt stehen. Für weitere Informationen über das Forschungsprojekt an der TU Dresden kann die offizielle Website der TU Dresden besucht werden, während die Fraunhofer-Gesellschaft zusätzliche Details zu ihren Initiativen auf ihrer Seite Fraunhofer IMW bereitstellt. Ein umfassendes Positionspapier zum Thema Kulturerbe und Klimawandel ist ebenfalls verfügbar unter Positionspapier Kulturerbe Klimawandel.

Referenz 1
tu-dresden.de
Referenz 2
www.imw.fraunhofer.de
Referenz 3
www.imw.fraunhofer.de
Quellen gesamt
Web: 7Social: 33Foren: 6